Web-Werber verärgert über mobilen Safari

Apples iOS-Browser deaktiviert sogenannte Third-Party-Cookies standardmäßig. Das nervt Marketingunternehmen, die so schlechter Nutzer nachverfolgen können.

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Sogenannte Third-Party-Cookies erlauben es Online-Reklameunternehmen, Nutzer zu Marketingzwecken einfacher nachzuverfolgen: Damit ist es möglich, Tracking-Datenkrümel zu schreiben, auch wenn sie nicht von der aktuell angesurften Seite, sondern beispielsweise von einem Banner-Server, stammen. So lassen sich Nutzer über mehrere Angebote hinweg wiedererkennen. Kein Wunder daher, dass Gruppen wie die Netzbürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation empfehlen, die Technik am besten abzudrehen, ist sie doch in vielen Browsern standardmäßig aktiviert.

Apples Mobil-Version von Safari hat die Third-Party-Cookies allerdings von vornherein abgeschaltet. Das führt nun zu viel Kritik von Web-Werbern, wie das Marketing-Fachblatt MediaPost schreibt: Es sei unter iOS für Ad-Server schwer, einzelne Systeme nachzuverfolgen und Besucher mit den "passenden Anzeigen" zu verknüpfen. "Alle Browser können eine Herausforderung für Werbetreibende sein, doch Apples Fokus auf die Privatsphäre seiner Kunden schränkt die Nutzbarkeit von Tracking-Systemen ein, die auf Third-Party-Cookies aufsetzen."

Marin Software, eine auf Suchmaschinen-Marketing und Kampagnen-Management spezialisierte Firma, widmete dem "Mobile-Safari-Problem" nun ein ganzes Whitepaper. Darin schreibt das Unternehmen, die Third-Party-Cookie-Blockade unter iOS sei für Web-Werber ein "viel größeres Problem" als zuvor angenommen. Bis zu 38 Prozent der so genannten Conversions, der erfolgreichen Werbeklicks, würden bei Mobile Safari nicht mitgezählt. So habe man nur unzureichendes statistisches Material.

Marin Software will nun neue Techniken vorstellen, mit denen das Problem teilweise umgangen werde kann. Tatsächlich klickten die Nutzer unter iOS, dessen Browser-Marktanteil weiter steigen dürfte, häufiger als unter Windows, wenn man die nicht mitgezählten Klicks dazurechne, so Marin Software. Die tatsächliche Conversion-Rate läge so im Schnitt sogar 23 Prozent höher als auf Desktop-PCs mit Microsoft-Betriebssystem. (bsc)