Web-Zensur in 25 Ländern aufgedeckt

Eine Studie der OpenNet Initiative (ONI) belegt eine dramatische Zunahme der Zensur von Internet-Inhalten.

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Von
  • Dorothee Wiegand

In Oxford fand gestern die erste Konferenz der OpenNet Initiative (ONI) zum Thema Internet-Zensur statt. ONI-Wissenschaftler präsentierten den Konferenzteilnehmnern eine Studie, für die sie in den vergangenen fünf Jahren in 41 Ländern nach Fällen von Zensur im Web gesucht hatten. Künftig soll jedes Jahr ein solcher Bericht zum aktuellen Stand der Internet-Zensur erscheinen. In jüngster Zeit hatten die Forscher eine deutliche Zunahme an gesperrten Websites bemerkt. Vor allem in Asien, Nahost und Nordafrika werden Online-Informationen häufig gefiltert.

Videos der Konferenz stehen im Web zum Download zur Verfügung. Auf der ONI-Website finden sich unter anderem Länderprofile von Afghanistan bis Zimbabwe, in denen die Forscher ihre Ergebnisse in ausführlichen Texten und Grafiken dargelegt haben.

John Palfrey, Professor an der juristischen Fakultät der Universität Harvard, fasst die Ergebnisse der ONI-Studie in seinem Blog so zusammen: "In der Hauptsache sagt die Studie, dass es eine deutliche Zunahme im Umfang, in der Reichweite und in der Raffinesse der Internet-Zensur gibt, und zwar in 25 der von uns untersuchten 41 Staaten."

Die OpenNet Intiative untersucht seit 2002 die Zensur von Webinhalten. An der Initiative beteiligen sich das Citizen Lab des "Munk Centre for International Studies" der Universität in Toronto, das Berkman Center for Internet & Society an der juristischen Fakultät der Harvard University, Sicherheitsexperten der Advanced Network Research Group an der Unversität Cambridge sowie das Oxford Internet Institute der Universität Oxford. (dwi)