Web.de verringert Verlust durch Bezahldienste

Das Internet-Portal hat durch ein kräftiges Wachstum bei den Bezahldiensten sowie drastische Kostensenkungen seinen Verlust auf 3,5 Millionen Euro verringert.

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Der Internetdienst Web.de hat im ersten Quartal 2002 durch ein kräftiges Wachstum bei den Bezahldiensten sowie drastische Kostensenkungen seinen Verlust von 9 Millionen Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres auf 3,5 Millionen Euro verringert. "Das ist der niedrigste Verlust seit unserem Börsengang im Februar 2000", sagte ein Unternehmenssprecher. Der Umsatz wuchs in diesem Zeitraum um 16 Prozent auf 4,8 Millionen Euro. Das Unternehmen liegt damit genau im Rahmen der Erwartungen.

Die Zahl der registrierten Anwender nahm auf 9,6 Millionen zu. Im ersten Quartal 2001 waren es noch 4,4 Millionen. Allein gegenüber dem vorigen Quartal konnte Web.de 1,3 Millionen neue Anwender registrieren. Das Web-Portal hatte beim Gang an die Börse rund 180 Millionen Euro eingenommen, davon sind noch 100 Millionen als Liquiditätsreserve übrig. "Wir rechnen weiter damit, die Gewinnschwelle im vierten Quartal 2002 zu überschreiten", sagte der Sprecher. Web.de sei es gelungen, sich "kostenseitig extrem zu verschlanken".

Das Internet-Unternehmen hatte im vergangenen Herbst eine umfassende Restrukturierung angekündigt. Inzwischen hat sich Web.de von dem Verlust bringenden Unternehmensbereich Workways getrennt, der verschiedene E-Mail-Produkte für Web.de betrieben hatte. Außerdem wurde die Belegschaft von 307 auf jetzt 250 Mitarbeiter reduziert. "Wir konnten drei Millionen Euro bei den operativen Kosten sparen. Außerdem fällt der Fehlbetrag von 1,5 Millionen Euro bei Workways weg", sagte der Sprecher.

"Wesentlicher Wachstumsmotor" im jüngsten Quartal seien die Bezahldienste gewesen. Darunter fallen insbesondere kostenpflichtige Handy-Kurzmitteilungen (SMS), die es seit kurzem auch als Multi-SMS mit Mitteilungen bis 640 Zeichen Länge gibt. Außerdem bietet Web.de Einträge in den Web-Katalog nicht mehr kostenfrei an. Weitere Einnahmen erzielte das Unternehmen durch bezahlte Ergebnisse der Suchmaschine ("Sponsored Links") und den Web.de-Club, bei dem die Kunden für fünf Euro im Monat bestimmte Kommunikationsdienstleistungen angeboten bekommen. Der Kurs von Web.de legte am Mittwochvormittag um knapp vier Prozent auf 3,95 Euro zu. (anw)