Kühlungsprobleme: Kundenärger über Ausfall bei Webhoster Contabo

Der Webhoster Contabo hatte eine massive Störung in einem Nürnberger Rechenzentrum. Etliche Server waren über einen Tag lang nicht erreichbar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Blackout,Concept.,Emergency,Failure,Red,Light,In,Data,Center,With

Notfall im Rechenzentrum

(Bild: vchal/Shutterstock.com)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Kunden des Webhosting-Anbieters Contabo aus München klagten am Dienstag über eine seit Tagen anhaltende Störung. Das Unternehmen selbst teilte auf einer Status-Seite mit, dass es "unerwartete Kühlungsprobleme" in einem Rechenzentrum in Nürnberg gab. Dadurch seien verschiedene Server nicht erreichbar gewesen. Auch Neubestellungen, das Support-Ticket-System und die Kundenseiten für Einstellungen der Server seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Dienstagabend teilte Contabo mit, dass die Störung inzwischen behoben und alle betroffenen Server wieder online seien.

In zahlreichen E-Mails an heise online beklagten sich Kunden über die Informationspolitik des Unternehmens. Auch sei die Telefonhotline nicht erreichbar gewesen. Auf den Social-Media-Präsenzen des Hosters sind zahlreiche wütende Kommentare zu lesen. Das Unternehmen erklärte auf Anfrage von heise online, dass es die Frustration verstehe, die diese Situation ausgelöst hat. "Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten und danken unseren Kunden für ihre Geduld und ihr Verständnis in dieser herausfordernden Zeit."

Laut Contabo untersuche man noch die genaue Ursache. Erste Erkenntnisse deuteten auf Blitzeinschläge während eines schweren Sturms in Franken am Montag um 7.14 Uhr hin, von denen mehrere Unternehmen in der Region betroffen gewesen seien. "Dies führte zu einer Spannungsschwankung im öffentlichen Stromnetz, die zu einer Fehlfunktion des Steuersystems führte, wodurch die Kühlung des Rechenzentrums nicht auf die Notstromquelle umschalten konnte." Das Unternehmen plane eine vollständige Ursachenanalyse gemäß der KRITIS-BSI-Verordnung und wolle die Ergebnisse veröffentlichen.

Um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, habe Contabo beschlossen, alle Kunden mit Diensten in Nürnberg in ein neu errichtetes Rechenzentrumspark in Lauterbourg zu migrieren.

Contabo wurde laut eigenen Angaben im Jahr 2003 als "Giga-International" gegründet. In den vergangenen Jahren expandierte der deutsche Webhoster auf mehrere andere Kontinente. Das Unternehmen beschäftige 300 Mitarbeiter an 12 Standorten auf vier Kontinenten und hoste mehr als 400.000 Server, heißt es in der Selbstdarstellung des Unternehmens.

Update

Es wurde eine Stellungnahme des Unternehmens ergänzt und der Artikel dahingehend aktualisiert, dass die Störung inzwischen behoben wurde.

(mki)