Wegen Corona: Talk Show komplett mit iPhones gefilmt

DIe nächsten Folgen von "Conan" kommen aus dem Heim von Comedian O'Brien. Apple-Technik spielt eine wichtige Rolle.

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Wegen Corona: Talk Show komplett mit iPhones gefilmt

(Bild: Screenshot "Conan"-Show)

Lesezeit: 2 Min.

Verrückte Zeiten benötigen (relativ) verrückte Lösungen: Der bekannte amerikanische TV-Talker und Comedian Conan O'Brien liefert seine nächsten "Conan"-Sendungen im Sender TBS aus der eigenen Wohnung per iPhone ab. Das kündigte er am Donnerstag per Twitter an. Ab Montag, dem 30. März, sei er wieder "on the air". "Alle meine Mitarbeiter werden von zuhause aus arbeiten, ich werde von zuhause aus mit einem iPhone filmen und meine Gäste werden skypen." Schön, so O'Brien, werde das zwar nicht, "aber lacht ruhig über unseren Versuch".

Die geplanten iPhone-Episoden sollen laut dem Comedian vollwertig sein – also auch in der üblichen Länge. Kollegen von O'Brien gehen da aktuell noch anders vor – so haben etwa Jimmy Kimmel ("Jimmy Kimmel Live!") und Stephen Colbert ("The Late Show with Stephen Colbert") ihre Produktion zunächst eingestellt und liefern nur ab und zu kurze Clips online ab, die sie in der eigenen Wohnung aufnehmen – so etwa Kimmel in einem neuen 10-Minuten-Format.

In Deutschland hat Christian Ehring von soeben eine "Extra 3"-Ausgabe aus dem Home Office abgeliefert, die in einem macOS-Look aufgemacht war. Der beliebte Comedian John Oliver musste für seine Sendung "Last Week Tonight" wiederum sein New Yorker Studio verlassen, weil es in ihm Coronavirus-Fälle gab – er zog daraufhin mit kleiner Besatzung in ein anderes Gebäude um und filmt ohne Publikum (und damit auch ohne Gelächter).

Aktuell zeigt sich die Unterhaltungs- und Medienbranche weitgehend resilient. Viele Redaktion haben auf Home-Office-Betrieb umgestellt, bei Live-Schaltungen behilft man sich mit Diensten wie Skype und FaceTime. Zu größeren Internet-Ausfällen kam es bislang nicht, auch wenn Knotenpunkte auf der ganzen Welt neue Rekorde vermelden.

Der Streamingdienst Netflix, der traditionell einen großen Anteil am Gesamtdatenverkehr hat, kündigte am Donnerstag an, seine Datenrate in Europa zu drosseln, um die Netze nicht zu überlasten. Politiker hatten zuvor auch die Google-Tochter YouTube dazu aufgefordert, mit geringerer Auflösung auszuspielen, um Bandbreite zu sparen. (bsc)