Wegen "Minecraft"-Turnier: DDoS-Angriff legt Internet in Andorra lahm
Unbekannte Angreifer wollten offenbar Teilnehmer eines "Minecraft"-Turniers behindern. Sie schalteten per DDoS-Angriff das Internet in Andorra aus – mehrmals.
In den vergangenen Tagen haben unbekannte Angreifer das Internet in Andorra mehrmals lahmgelegt. Damit wollten sie offenbar Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines per Livestream übertragenen "Minecraft"-Turniers schädigen.
Entsprechende Medienberichte hat Andorra Telecom, der einzige Internetbetreiber des kleinen Staats mit 77.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, auf Twitter bestätigt. Die DDoS-Angriffe sollten "Youtubern" schaden, schreibt der Provider in dem Post. Zuvor hatte das Tech-Blog Tom's Hardware bereits gemutmaßt, die Angriffe könnten acht oder mehr Teilnehmern des "Minecraft"-Wettbewerbs gegolten haben.
Andorra gilt als Steuerparadies für Influencer und Social-Media-Stars: Die höchste Steuerrate in dem Zwergstaat beträgt gerade einmal 10 Prozent. Insofern ist es keine Überraschung, dass gleich mehrere populäre "Minecraft"-Streamer aus Andorra zockten. Insgesamt nahmen 150 Personen an dem mehrtägigen Event teil.
Mehrere Angriffe
Laut Tom's Hardware haben sich die Angriffe über mehrere Tage des "Minecraft"-Wettbewerbs erstreckt, eine Statistik von NetBlocks zeigt erste Ausfälle am Samstag. Grob zwei Drittel des Internet-Traffics fielen demnach den DDoS-Attacken zum Opfer.
Nach den Angriffen am Samstag ist es am Montag erneut zu erfolgreichen DDoS-Attacken auf Andorra Telecom gekommen, bestätigte der Netzprovider des Zwergstaats. Wer für die Angriffe verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Auch das Mobilfunknetz war von den Netzausfällen betroffen.
Das "Minecraft"-Turnier trug den Namen "Squidcraft": Über eine Modifikation spielten Streamerinnen und Streamer Wettbewerbe aus der beliebten Netflix-Serie "Squid Game" nach. Das Finale des sechstätigen Events am Montag haben über 2 Millionen Menschen auf Twitch verfolgt.
(dahe)