Weiter Warten auf Apples Reparaturprogramm für Amateure

Das Self Service Repair Program wurde im letzten Jahr vorgestellt und sollte Anfang 2022 beginnen. Doch bislang ist der Start noch nicht erfolgt.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples im November mit großem PR-Aufwand angekündigte Gerätereparaturmöglichkeit für Otto Normalverbraucher hat noch immer keinen offiziellen Starttermin. Das sogenannte Self Service Repair Programm (SSRP) sollte laut dem Konzern "Anfang 2022 in den USA" starten sowie im Laufe des Jahres in weiteren Ländern eingeführt werden. Doch bislang tut sich hier noch nichts.

Nach den autorisierten Reparaturdienstleistern sowie freien Werkstätten sollten mit dem SSRP künftig Endkunden zum ersten Mal in die Lage versetzt werden, Originalteile und Werkzeuge direkt bei Apple zu bestellen – und zwar inklusive der notwendigen Reparaturanleitungen. Man wolle sich damit spezifisch an "technikversierte Personen" richten, betonte das der Konzern im letzten Jahr in einer Mitteilung.

Allerdings betrifft dies weder alle Geräte noch alle Arten von Reparaturen. Zunächst wollte Apple den Dienst auf Macs mit M1-SoC sowie iPhones beschränken. Auch unklar blieb bislang, welche Arten von Reparaturen möglich sein werden. "Über 200 Ersatzteile und Werkzeuge" für typische iPhone-Probleme hatte der Konzern versprochen. Sie sollten in einem eigenen Online-Service bestellbar sein. Zu den Preisen teilte das Unternehmen mit, diese seien darauf basierend, was jetzt schon die Werkstätten zahlten. Gleichzeitig sollte es ein Recycling-Programm für ausgetauschte defekte Teile geben.

Zynische Beobachter sehen im SSRP einen Versuch Apples, die in vielen Ländern sowie US-Bundesstaaten geplante "Recht auf Reparatur"-Gesetzgebung (Right to Repair) zu umgehen – indem man gegenüber staatlichen Stellen anmerken kann, doch bereits solche Reparaturen zu erlauben. Gleichzeitig behielte der Konzern aber die Kontrolle über seine Ersatzteile und Reparaturanleitungen, da diese dann nicht allgemein freigegeben werden müssen. Zuvor hatte der Konzern auch freien Werkstätten Zugriff auf Originalteile gewährt – allerdings wurde dieses Programm in der Reparaturszene ebenfalls als zu strikt kritisiert.

Warum man vom SSRP aktuell nichts hört, ist unklar. Denkbar wäre, dass es an Komponenten fehlt; anders überlegt zu haben scheint es sich Apple jedenfalls nicht. Erste Anzeichen, dass eine Umsetzung ansteht, sind in der Apple-Support-App zu finden – dort befindet sich mittlerweile eine Option für das Bestellen von Ersatzteilen, wobei man bei einer Auswahl dann allerdings sofort in einen Dialog mit einem Kundenberater weitergeschickt wird. Apple plant offenbar, die Verwaltung des Programms einer Drittpartei zu übertragen und die Dokumentationen auf seiner Website bereitzustellen.

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(bsc)