Cebit

Weitere Anwendungen für neuen Personalausweis

Kleine Webshops sollen den neuen Personalausweis als kostengünstiges Login-Verfahren in geschlossene Nutzerbereiche anbieten können. Auf der CeBIT wird außerdem ein nPA-kompatibler Geldautomat vorgestellt.

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Von
  • Detlef Borchers

Kleine Webshops sollen den neuen Personalausweis (nPA) als kostengünstiges Login-Verfahren in geschlossene Nutzerbereiche anbieten können. Für 9,90 Euro pro Diensteanbieter oder mindestens 120 Euro im Jahr haben die Bundesdruckerei und der IT-Dienstleister Ageto das Verfahren "Digital Handshake" entwickelt. Dabei wird nach einmaliger elektronischer Identifikation mit dem Ausweis ein kryptographischer Wert ermittelt, der beim Login vom Mieter der Funktion überprüft wird. Im zweiten Schritt soll mit diesem Login auch die Prüfung bestimmter eID-Felder übernommen werden, wie sie etwa zur Altersverifikation erforderlich ist.

(Bild: Detlef Borchers)

Am Stand der Bundesdruckerei in Halle 7 (Stand C18) steht außerdem der erste von 50 Geldautomaten, mit denen wie angekündigt die Bank für Investments und Wertpapiere (BIW) das Abheben vom Konto mit dem Personalausweis demonstriert. "Wir denken an die jungen Leute, die nachts unterwegs sind, die haben außer ihrem Ausweis meistens gar nichts dabei", erläuterte Ulrich Hamann, Chef der Bundesdruckerei die Idee hinter dem neuen Service. Die neuen Automaten werden jetzt von der Bankenaufsicht der deutschen Kreditwirtschaft geprüft und könnten bereits in einem Jahr flächendeckend installiert werden.

Für das Lesegerät CyberJack RFID komfort hat der Hersteller Reiner SCT (Halle 12, Stand B25) auf der CeBIT neue, vom BSI und der Deutschen Kreditwirtschaft zertifizierte Treiber vorgestellt, dank dem der neue Personalausweis um die eSign-Funktion erweitert wird. Das Aufspielen und Unterschreiben mit der auf dem Ausweis gespeicherten qualifizierten elektronischen Signatur (QES) ist jedoch nur unter Windows möglich. Wie viele der derzeit 11 Millionen Ausweisbesitzer bereit sind, die hohen Kosten für eine Signatur ab etwa 45 Euro pro Jahr zu tragen, ist unklar. Bei Reiner SCT setzt man auf die Einmalunterschrift: "Ad-hoc-Zertifikate, die erst in dem Moment, in dem unterschrieben werden muss, auf den Ausweis geladen werden können, eröffnen einen sehr interessanten Ansatz", erklärte Reiner-SCT-Geschäftsführer Andreas Staiger. (anw)