Weiteres Stühlerücken bei Intershop

Das ehemalige Vorzeigeunternehmen Intershop scheint Mann für Mann seine Führungsspitze zu verlieren.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Das ehemalige Vorzeigeunternehmen Intershop scheint Mann für Mann seine Führungsspitze zu verlieren. Am heutigen Donnerstag legte der Vertriebsvorstand für Europa, Asien und den Nahen Osten, Werner Fuhrmann, sein Amt nieder -- aus persönlichen Gründen, wie das Unternehmen bekannt gab. Fuhrmann war erst im Juli 2002 zu Intershop gekommen, sein Posten soll vorerst nicht wiederbesetzt werden. In Anbetracht der finanziellen Lage des Jenaer Betriebs erscheint die Entscheidung verständlich: Anfang des Monats hatten die Intershop-Strategen ihre Umsatzerwartungen halbieren und sich auf entsprechend drastische Stellenstreichnungen vorbereiten müssen.

Erst am vergangenen Montag hatte Stephan Schambach, der Gründer des E-Commerce-Pioniers, das Handtuch geworfen und den Vorstandsvorsitz für den Finanzchef Jürgen Schöttler frei gemacht. Schambach, der erst im Juni ankündigungsgemäß seine Anteile an Intershop USA gegen Aktien des Thüringer Mutterhauses eingetauscht hat, will sich künftig auf dessen Strategiefragen konzentrieren.

Schöttler forciert derweil die Suche nach Geldgebern für das bedrängte Unternehmen und verhandelt mit "mehr als einer Hand voll Investoren", wie er gegenüber Pressevertretern erklärte. Gleichwohl räumte er ein: "Uns ist aber bewusst, dass die Zeit drängt." Daran konnten auch Berichte über den Einstieg der US-Investmentgesellschaft General Atlantic Partners (GAP) nichts ändern: Sie stellten sich als Zeitungsente heraus. (hps)