Weltingenieurtag: Technik braucht Frauen

Auf dem Weltingenieurtag rief das Frauen-Forum Unternehmen und Hochschulen auch angesichts des Nachwuchsmangels bei Ingenieuren auf, mehr für die Frauenförderung zu tun.

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Von
  • Angela Meyer

"Vergleicht man den Anteil an Ingenieurinnen, so zählt Deutschland immer noch zu den Entwicklungsländern": Die Referentinnen im Frauen-Forum machten am Mittwoch auf dem Weltingenieurtag in Hannover deutlich, dass der Frauenanteil zwar im Laufe der Jahre gestiegen ist – aber immer noch werde nur ein relativ niedriges Niveau zwischen 3,5 Prozent in der Elektrotechnik und 20 Prozent im Bauingenieurwesen erreicht. In Spanien zum Beispiel seien es immerhin 25 Prozent.

Gerade angesichts des Nachwuchsmangels bei Ingenieuren rief das Frauen-Forum deshalb Unternehmen und Hochschulen auf, mehr für die Frauenförderung zu tun, um diese Anteile zu steigern. Unterstützt wurde das Frauen-Forum unter anderem vom Ada-Lovelace-Project und dem European Network for Women in Science, Engineering and Technology (WITEC). Ausgiebig diskutiert wurde auch der Aspekt, dass Unternehmen darauf angewiesen sind, eine vielseitige Belegschaft aufzubauen. Dabei könnten sie es sich nicht mehr leisten, auf die Talente der Frauen zu verzichten.

Burghilde Wieneke-Toutaoui, Vorsitzende des Bereichs Frauen im Ingenieurberuf im VDI, plädierte dafür, neben der gezielten, möglichst frühen Förderung technischer Interessen bei Mädchen auch Leitzahlen festzulegen, wie sie sich zum Beispiel das Bundesbildungsministerium gesetzt habe. "Damit fegt ein ganz neuer Wind durch die Institutionen, die jetzt überlegen, wie sie diese Vorgaben erreichen können." Erklärtes Ziel des Ministeriums sind jeweils 40 Prozent Studienanfängerinnen im Jahr 2005 in den IT- und Technik-Studiengängen. 1999 lagen diese Zahlen noch bei 16 und 22 Prozent.

Die Ingenieurinnen wollen künftig weltweit enger zusammenarbeiten. Deshalb wurde in Hannover zum Abschluss des dreitägigen ersten Weltingenieurtages der Aufbau eines internationalen Netzwerkes für Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen vereinbart. Der VDI-Bereich Frauen im Ingenieurberuf (FIB) und die Global Alliance in Engineering & Science to Diversify the Workforce schlossen einen entsprechenden Vertrag. (anm)