Weltraumteleskop Hubble: Erste Instrumente nach Problemen wieder in Betrieb

Ende November hat sich Hubble nach technischen Problemen dreimal hintereinander abgeschaltet. Nach einer längeren Prüfung forscht das Teleskop jetzt wieder.

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Das Weltraumteleskop über einem Space Shuttle

Hubble vor seiner Inbetriebnahme 1990

(Bild: NASA)

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Die NASA hat das Weltraumteleskop Hubble nach einem Ausfall Ende November wieder in Betrieb genommen. Das teilte die US-Weltraumagentur am Freitag mit und ergänzte, dass zwei Instrumente hochgefahren wurden und Forschungsdaten liefern. Zwei weitere sollen im Verlauf des Monats aktiviert werden. Dem Statement zufolge arbeitet das Weltraumteleskop jetzt trotz der Probleme mit dem dritten Gyroskop weiterhin mit allen drei Geräten. Die würden während des Wissenschaftsbetriebs fortan aber in einem Modus mit erhöhter Präzision betrieben, erklärt die NASA noch. Insgesamt sei das Weltraumteleskop weiterhin in gutem Zustand und arbeite abgesehen von den jüngsten Problemen stabil.

Die Probleme mit dem Gyroskop waren seit Mitte November aufgetreten. Die Geräte dienen der Kontrolle der Ausrichtung von Hubble im Weltraum. Eines davon hat am 19. November erstmals falsche Werte geliefert, woraufhin sich Hubble ganz abgeschaltet hat. Nachdem es wieder in Betrieb genommen worden war, wiederholte sich der Vorgang erneut. Erst nach dem dritten Abschalten hat man bei der NASA auf die direkte Reaktivierung verzichtet. Stattdessen liefen mehr als zwei Wochen lang Tests, mit denen das zugrundeliegende Problem ergründet werden sollte. Ob das Team dabei fündig wurde, geht aus dem jüngsten Statement nicht hervor, aber eine Wiederholung der Probleme erwartet man wohl nicht.

Das Weltraumteleskop Hubble wurde am 24. April 1990 mit dem Space Shuttle Discovery ins All gebracht. Gleich am Anfang war deutlich geworden, dass der 2,4 Meter große Hauptspiegel so fehlerhaft war, dass er keine viel bessere Bildqualität ermöglichte als bodengebundene Teleskope. 1993 folgte deswegen eine Reparaturaktion mit dem Space Shuttle Endeavour, bis 2009 kamen vier weitere Wartungsmissionen hinzu. Bei der letzten wurden die sechs jetzt vorhandenen Gyroskope installiert, drei davon sind seitdem ausgefallen. Notfalls könnte Hubble aber sogar mit nur einem der Kreiselinstrumente auf Beobachtungsziele ausgerichtet werden. In den vergangenen Jahren haben sich die technischen Probleme des revolutionären Instruments gehäuft.

Weltraumteleskop Hubble (105 Bilder)

Der Affenkopfnebel im Orion
(Bild: ESA/Hubble)

(mho)