Weltraumteleskop James Webb: Atemberaubende Aufnahme entstehender Sterne

Seit einem Jahr erforscht das Weltraumteleskop James Webb das Universum. Anlässlich des Jahrestags wurde nun ein besonders beeindruckendes Bild veröffentlicht.

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Rho Ophiuchi

Das Geburtstagsbild

(Bild: NASA, ESA, CSA, STScI, K. Pontoppidan (STScI), A. Pagan (STScI))

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Genau ein Jahr nach Beginn der Forschungsarbeit durch das Weltraumteleskop James Webb haben die verantwortlichen Raumfahrtagenturen eine atemberaubende Aufnahme der uns nächstgelegenen Region veröffentlicht, in der gerade Sterne entstehen. Zu sehen ist auf dem Bild ein Ausschnitt der sogenannten Rho-Ophiuchi-Wolke, einer etwa 390 Lichtjahre entfernten Dunkelwolke im Sternbild Schlangenträger. Weil die uns damit vergleichsweise nah ist, stört kein Stern im Vordergrund. Die Region enthält demnach rund 50 junge Sterne, die in Bezug auf ihre Masse alle unserer Sonne ähneln.

Das gesamte Bild

(Bild: NASA, ESA, CSA, STScI, K. Pontoppidan (STScI), A. Pagan (STScI))

Dominiert wird die Aufnahme von riesigen roten strahlenartigen Gebilden im oberen Teil. Den Forscherinnen und Forschern zufolge entstehen sie, wenn ein junger Stern zum ersten Mal seine ursprüngliche Hülle aus Staub durchbricht und ein Paar entgegengesetzter Strahlen in den Weltraum schießt. Den Kontrast dazu bildet hier der Stern S1 in der unteren Hälfte. Der habe sich bereits eine "glühende Höhle" aus Staub gegraben. Es handle sich um den einzigen Stern im Bild, der signifikant massereicher ist, als unsere Sonne. Bei einigen Sternen erkennen die Experten derweil bereits Spuren von protoplanetaren Scheiben, aus denen Planetensysteme entstehen könnten.

Veröffentlicht wurde die Aufnahme am Mittwoch aus Anlass des ersten Jahrestags der Aufnahme von wissenschaftlichen Beobachtungen. Am 12. Juli 2022 waren die ersten wissenschaftlichen Aufnahmen des leistungsfähigsten Weltraumteleskops veröffentlicht worden, seitdem folgten unzählige weitere. Laut der ESA ist das Instrument trotzdem erst dabei, loszulegen. Die für das zweite Forschungsjahr vorgesehenen Beobachtungen seien ausgewählt und bauen auf dem überaus erfolgreichen ersten Jahr auf. In dem hat das Weltraumteleskop nicht nur immens weit in die Vergangenheit geblickt, sondern auch beeindruckende Aufnahmen des Sonnensystems gemacht.

(mho)