Weltweiter PC-Markt wächst 15 Prozent: Acer schiebt sich in Europa vor HP

Aktuellen vorläufigen Zahlen von Gartner zufolge wurden im dritten Quartal 2008 weltweit rund 80 Millionen Rechner verkauft. Während Hewlett-Packard seine globale Spitzenposition verteidigen konnte, rückte Acer in der Region EMEA auf Rang eins.

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Aktuellen vorläufigen Zahlen von Gartner zufolge wurden im dritten Quartal 2008 weltweit rund 80 Millionen Rechner verkauft – gegenüber der Vorjahresperiode entspricht dies einem Wachstum von 15 Prozent. Nach Einschätzung der Analysten hat erneut die Nachfrage nach Mini-Notebooks, den sogenannten Netbooks, maßgeblich zur Absatzsteigerung beigetragen. Speziell in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) konnten die Hersteller aber auch insgesamt ihre Verkaufszahlen von PCs, Notebooks und x86-Servern deutlich erhöhen. Gegenüber dem dritten Quartal 2007 kletterte der Absatz um fast 26 Prozent, während in den USA die Wirtschaftskrise spürbar wird – der PC-Markt konnte dort lediglich 4,6 Prozent zulegen. Ob die Mini-Notebooks langfristig zum Marktwachstum beitragen oder ob es lediglich zu Kannibalisierungseffekten im Tiefpreis-Segment komme, könne derzeit noch nicht fundiert beurteilt werden, kommentierte Gartner-Analyst Mika Kitagawa.

Unterdessen schreiben die Marktforscher die aktuellen Erfolge von Acer und Asus jedoch dem "Mini-Notebook"-Effekt zu. In der Region EMEA machen die Mini-Notebooks schon 10 Prozent aller Mobile-PC-Verkäufe aus und trugen aktuell 7 Prozent zum Gesamtmarktwachstum bei. So setzte auch Asus den rasanten Wachstumskurs in der Region EMEA nicht zuletzt dank der Eee-PC-Serie fort. Der Hersteller schaffte ein Absatzplus von nahezu 180 Prozent – wenn auch nur auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nachdem Acer im zweiten Quartal 2008 schon Fujitsu Siemens Computers von der Spitze des deutschen PC-Marktes verdrängen konnte, schob sich der taiwanische Hersteller nun auch europaweit mit einem Plus von knapp 61 Prozent auf Rang eins vor Hewlett-Packard. Erstmals seit der Übernahme von Compaq ist HP damit nur noch die Nummer 2 in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

Weltweit verteidigte der Konzern jedoch seine Führungsposition und konnte seinen Vorsprung gegenüber Dell dank einer Absatzsteigerung von über 15 Prozent sogar noch ausbauen. Dell hingegen schaffte sowohl in Europa wie auch weltweit nur unterdurchschnittliche Steigerungsraten – nach Einschätzung der Gartner-Analysten tue sich der texanische Hersteller vor allem im Geschäftskundensegment schwer. Eine Herausforderung für alle Hersteller weltweit bleibt unterdessen der anhaltende Preisverfall, der sich auch im vierten Quartal fortsetzen werde. Während aktuell vor allem die billigen Mini-Notebooks zur Senkung der durchschnittlichen Verkaufspreise beitrügen, müsse sich die Branche in den kommenden Quartalen auf Probleme infolge der Bankenkrise einstellen, prognostizieren die Marktforscher.

Top-5-Hersteller im PC-Markt weltweit, Q3-2008
(Stückzahlen in Millionen)
  Stück
Q3-2008
Marktanteile
Q3-2008
Stück
Q3-2007
Marktanteile
Q3-2007
Veränderung
Q3-2008 zu Q3-2007
Hewlett-Packard 14,78 18,4 % 12,85 18,3 % 15,1 %
Dell 11,00 13,6 % 9,85 14,1 % 11,6 %
Acer 10,04 12,5 % 6,81 9,7 % 47,3 %
Lenovo 5,89 7,3 % 5,45 7,8 % 8,1 %
Toshiba 3,68 4,6 % 2,92 4,2 % 25,8 %
Andere 35,18 43,7 % 32,16 45,9 % 9,4 %
Gesamtmarkt 80,56 100 % 70,05 100 % 15,0 %
Quelle: Gartner 2008
Top-5-Hersteller im PC-Markt EMEA, Q3-2008
(Stückzahlen in Millionen)
  Stück
Q3-2008
Marktanteile
Q3-2008
Stück
Q3-2007
Marktanteile
Q3-2007
Veränderung
Q3-2008 zu Q3-2007
Acer 5,94 20,6 % 3,69 16,1 % 60,9 %
Hewlett-Packard 5,39 18,7 % 4,45 19,4 % 21,1 %
Dell 2,70 9,3 % 2,38 10,4 % 13,3 %
Asus 2,18 7,5 % 0,78 3,4 % 179,8 %
Toshiba 1,59 5,5 % 1,14 5,0 % 40,0 %
Andere 11,07 38,4 % 10,48 45,7 % 5,7 %
Gesamtmarkt 28,86 100 % 22,92 100 % 25,9 %
Quelle: Gartner 2008

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