Wenig Energieeinsparung durch intelligente Zähler

Eine vom Bundesforschungsministerium in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass intelligente Stromzähler den Energieverbrauch um knapp 4 Prozent senken könnten. Merklich mehr bringen zeitabhängige Tarife.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 218 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Intelligente Stromzähler, sogenannten Smart Meter, sollen beim Stromsparen helfen. Dass die Erwartungen in diese Technik möglicherweise etwas zu hoch gesteckt sind, zeigt eine Studie (PDF) des Fraunhofer-Instituts für System- und Informationsforschung (ISI). Die rund 2000 teilnehmenden Haushalte in Deutschland und Österreich mit intelligenten Zählen verbrauchten rund 3,7 Prozent weniger Strom als die Kontrollgruppe mit herkömmlichen Zählern. Jeder Haushalt sparte damit rund 30 Euro Stromkosten jährlich. Andererseits kostet der Betrieb der neuen Messstellen pro Jahr etwa denselben Betrag. Hoch gerechnet auf die gesamte Bundesrepublik würde sich die Stromeinsparung durch intelligente Zähler auf gut eine Terawattstunde pro Jahr summieren.

Stärkere Einsparpotenziale verspricht die Kombination eines Smart Meter mit zeitabhängigen Tarifen. Das zeigte eine Gruppe von 150 Haushalten, deren Stromverbrauch um fast 10 Prozent zurückging. Allerdings differierten die beiden verfügbaren Tarife in diesem Fall 10 Cent pro Kilowattstunde. Am Markt ist der Unterschied wesentlich geringer, so beträgt er etwa bei Yello Strom nur 2,6 Cent pro KWh.

Mehr Nutzen als Endkunden könnten Smart Meter den Energieversorgern bringen. Sie hätten ständig Zugriff auf aktuelle Verbrauchsdaten und könnten so ihre Ein- und Verkäufe besser steuern. Außerdem verbrauchen die elektronischen Messgeräte weniger Energie als die klassischen Modelle. Andererseits müssen sie häufiger ausgewechselt werden, da sie nur für jeweils acht Jahre geeicht sind. Bei herkömmlichen Zählern gilt die Eichung doppelt so lange. (ck)