Weniger Rendite für Facebook: Zuckerberg kommentiert Quartalszahlen

Facebooks Umsatz steigt, die Rendite ist jedoch geschrumpft. Grund dafür seien unter anderem Investitionen in die Sicherheit und den Datenschutz.

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Weniger Rendite für Facebook: Zuckerberg kommentiert Quartalszahlen

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

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Mit den Quartalszahlen für das Ende des Jahres 2019 veröffentlich Mark Zuckerberg auch gleich einen Rundumschlag zu den Plänen des sozialen Netzwerks für die kommenden Jahre. Dabei liege der Fokus auf mehr Privatsphäre, mehr Gemeinschaft und neuen Werkzeugen für den Handel und im Bereich Bezahlung.

Der Umsatz Facebooks stieg zwar im Jahresvergleich um etwa ein Viertel auf 21,1 Milliarden US-Dollar, der Gewinn legte jedoch um nur sieben Prozent auf 7,35 Milliarden zu. Das ist weniger als zuvor. Facebook-Aktien gaben daraufhin um fünf Prozent nach. Grund für die etwas schlechtere Bilanz sind unter anderem höhere Investitionen in die Sicherheit der Nutzer. Der Quartalsbericht legt Ausgaben in Höhe von insgesamt 12,2 Milliarden Dollar offen. Auch eine Vergleichszahlung von 550 Millionen US-Dollar für das unerlaubte Sammeln biometrischer Gesichtserkennungsdaten im US-Bundesstaat Illinois verhagelt den Abschluss des Jahres.

Zuckerberg bezeichnet das Quartal in einem Facebook-Beitrag trotzdem als gelungen. 2,9 Milliarden Menschen nutzen jeden Monat das soziale Netzwerk selbst oder eines der Tochterunternehmen – Instagram, WhatsApp und den Messenger. 2,3 Milliarden Menschen sind es sogar täglich. Zudem vertrauen 140 Millionen Unternehmen auf die Dienste. Welche das sind, können Nutzer seit kurzem mit der neu eingeführten Funktion "Aktivitäten außerhalb von Facebook" besser einsehen. Apps- und Webseitenbetreiber, die Facebooks Werkzeuge einsetzen, etwa ein Pixel setzen oder mit einem Software Developement Kit (SDK) arbeiten, reichen Informationen weiter, die das soziale Netzwerk nun offenlegt. Derzeit arbeiten laut Zuckerberg mehr als 1000 Menschen an Projekten, die mit dem Thema Privatsphäre und Datenschutz zu tun haben.

Außerdem will Facebook weiterhin an der Verbreitung des Bezahlsystems WhatsApp Payment arbeiten. Dies wird in Indien bereits genutzt – damit solle man Geld so schnell überweisen können, wie man eine Nachricht schreiben kann. Instagram Shopping und der Facebook Marketplace sollen ausgebaut werden. Und natürlich geht die Arbeit an Facebooks Kryptowährung, dem Libra, weiter. Im Bereich Augmented Reality schreite die Entwicklung voran. Zuckerberg hat das Ziel, als Hologramm irgendwann überall auf der Welt anwesend sein zu können. Zu den Herausforderungen zählten die Präsidentschaftswahlen in den USA in diesem Jahr und die rechtlichen Veränderungen in der Europäischen Union mit der DSGVO und dem neuen Datenschutzgesetz in Kalifornien. Zuckerberg betont wie gewohnt seine Haltung zum Thema Meinungsfreiheit: Er möchte quasi alles zulassen.

Um wieder mehr Vertrauen nach den zahlreichen Vorwürfen und Skandalen zu erlangen, will Zuckerberg offener und mehr kommunizieren und sein Netzwerk verteidigen. "Mein Ziel für das kommende Jahrzehnt ist es nicht, gemocht, sondern verstanden zu werden."

(emw)