Werbeprofile im Browser: Eyeo startet "Crumbs"
Immer mehr Firmen versuchen sich fĂĽr das Post-Cookie-Zeitalter zu positionieren, so auch der Adblocker-Hersteller Eyeo.
Mit einem neuen Plugin versucht der für das Browser-Plugin AdBlock Plus bekannte Unternehmen Eyeo einen neuen Werbemarkt zu starten. "Crumbs" blockiert konventionelle Werbetracker und legt stattdessen ein Nutzerprofil im Browser an, um privatsphäreschonende und dennoch personalisierte Werbung auszuspielen.
Tracking abgeschaltet
Das derzeit für Chrome und Firefox erhältliche Browser-Plugin soll zum einen die derzeit omnipräsenten Cookie-Popups genauso ausfiltern wie die eigentlichen Tracking-Techniken, wie Third Party Cookies oder bestimmte Skripte. Zudem sendet Crumbs das Signal der Gruppe Global Privacy Control, mit dem die Weitergabe von Profilinformationen untersagt werden soll.
Neben einer kompletten Blockade von Werbecookies bietet Crumbs auch einen Sandbox-Modus an, bei dem Cookies nur zum Schein akzeptiert, dann aber wieder gelöscht werden. Zusätzlich sollen Werbeabrufe noch durch einen Proxy geleitet werden, sodass Werbekunden keine direkten Rückschlüsse auf die IP-Adresse ziehen können.
Wie bereits bei dem Acceptable Ads-Programm versucht sich Eyeo hier, als Dienstleister der Werbeindustrie zu etablieren. Durch das im Browser vorliegende Nutzerprofil soll es Werbetreibenden ermöglicht werden, die privatsphäre-orientierte Kundschaft weiterhin mit zielgerichteter Werbung anzusprechen. Wie auch bei klassischen Cookies wird das Interessenprofil durch die aufgesuchten Webseiten automatisiert befüllt.
Andere Browser sind voraus
Mit einem ähnlichen Geschäftsmodell versucht auch der privatsphäre-orientierte Browser Brave Werbekunden zu gewinnen – derzeit noch mit sehr beschränktem Erfolg. Auch das Branchenschwergewicht Google versucht große Teile des Werbegeschäfts in den eigenen Browser Chrome zu integrieren und die Profilbildung zu Werbezwecken einzuschränken.
Eyeo startet "Crumbs" (3 Bilder)
(mho)