WhatsApp: KI-Funktion für personalisierte Avatare
Nutzer von WhatsApp bekommen dank KI die Möglichkeit, sich selbst in eine andere Rolle zu transformieren – als Avatar.
"Imagen yourself as anything", titelt Meta eine neue KI-Funktion, die in WhatsApp einziehen soll. In dem Messenger können Nutzerinnen und Nutzer dann Avatare von sich selbst erstellen, in jeder Umgebung, die man sich vorstellen kann: "vom Wald bis zum Weltall". Ein comichaftes Selfie mit Milchstraße im Hintergrund oder waghalsig auf einem sehr hohen Gebäude, ist dann genauso möglich, wie kuscheln mit einem Löwen oder flauschiger Katze, trotz Katzenhaarallergie.
Die neue Funktion ist bereits in einer Beta-Version von WhatsApp zu finden, aber noch nicht zu benutzen. Darüber berichtet WABetaInfo. Die Avatare gehören ins Repertoire von Meta AI, darunter fallen alle Funktionen, die auf generativer KI basieren. Als Großes Sprachmodell dahinter fungiert Metas Llama beziehungsweise die Familie der KI-Modelle, die den Namen Llama tragen. Wie der WhatsApp-Blog berichtet, gibt es auch Hinweise darauf, dass man künftig aussuchen können wird, welches Llama-Modell man nutzen möchte – eine kleinere und schnellere Version oder ein größeres Modell, das komplexere Antworten geben kann.
Um einen KI-Avatar von sich zu erstellen, nimmt man ein oder mehrere Fotos von sich selbst auf und schreibt in einem Prompt, wie man sich selbst sehen möchte: "Stell dir mich vor, als ...." Das lässt sich einfach im allgemein verfügbaren KI-Chat eingeben oder man spricht Meta AI mit einem @ in einem anderen Chat an. Meta kann keine Privatnachrichten mitlesen, reagiert jedoch in den Nachrichten auf die Ansprache mit einem @-Zeichen und liest die damit verbundene Aufforderung. Bisher ist Meta AI allerdings nicht in der EU und damit in Deutschland verfügbar.
KI-Avatare bei Snapchat, Tiktok und Lensa
WhatsApp ist nicht der einzige Dienst, der eine solche Funktion anbietet. Lensa beispielsweise ist eine eigenständige App, die bereits zu Beginn des KI-Hypes veröffentlicht wurde. Mit ihr kann man sich selbst in verschiedene Settings und Stile stecken. Es gibt Vorwürfe, die Bilder zeigten Stereotype, Sexismus und geklaute Stile. Auch Snapchat bietet die Möglichkeit, Avatare von sich zu erstellen. Die Funktion heißt "Träume" und erlaubt kostenlos nur acht verschiedene Versionen, danach kann man nur noch als In-App-Kauf träumen. Tiktok bietet derzeit Werbetreibenden und Content-Creator an, Avatare von sich zu erstellen, die Werbebotschaften vortragen können. Zum Start wurde aus Versehen eine falsche Version veröffentlicht, der die Leitplanken fehlten – man konnte auch aus Hitlers "Mein Kampf" vorlesen lassen.
(emw)