Widerstand zwecklos: Fortnite landet nun doch im Google Play Store

18 Monate hat Epic Games Fortnite für Android nur als Sideload angeboten. Nun hat das Studio seinen Mega-Hit doch im Play Store veröffentlicht – widerwillig.

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Widerstand zwecklos: Fortnite landet nun doch im Google Play Store

(Bild: Epic Games)

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Der Online-Shooter Fortnite ist nun auch im Google Play Store verfügbar. Lange hatte sich Entwickler Epic Games dagegen gesträubt, sein Kronjuwel direkt bei Google anzubieten, und die Android-Version stattdessen 18 Monate lang ausschließlich auf der eigenen Webseite vertrieben. Google behält 30 Prozent der Einnahmen von Spielen, die über den Play Store vertrieben werden. Das stehe in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung, meint Epic Games.

Trotzdem gibt das Studio den Widerstand nun auf. In einem Statement an das US-Spielemagazin Polygon kritisiert Epic Games Googles striktes Vorgehen gegen Anwendungen, die außerhalb des Play Stores bezogen werden. Wiederholte Sicherheitspopups würden Kunden verunsichern, schreibt Epic in dem Statement. Außerdem werde bei Android-Nutzern der Eindruck erweckt, bei den Sideload-Apps würde es sich um Malware handeln. Epic Games bietet Fortnite auch weiterhin als Sideload-Variante auf der eigenen Webseite an.

Fortnite ist kostenlos spielbar, generiert aber durch Ingame-Käufe wie kosmetische Gegenstände Umsätze. Davon muss Epic Games 30 Prozent abgeben, wenn das Spiel über den Play Store vertrieben wurde. Auch Apple behält sich 30 Prozent ein – weil iOS aber noch restriktiver ist als Android, hatte Epic Games auf dem iPhone erst gar keinen Versuch unternommen, Fortnite außerhalb des offiziellen Stores anzubieten.

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Im vergangenen Dezember hatte Epic Games noch versucht, mit Google zu verhandeln – ohne Erfolg. Eine Sonderregelung für Fortnite im Play Store lehnte Google damals ab. "Wir heißen jeden Entwickler willkommen, der den Wert des Google Play Stores anerkennt, und erwarten die Teilnahme unter denselben Bedingungen, denen andere Entwickler unterliegen", schrieb Google in einem Statement an das US-Technikmagazin The Verge.

Epic-Chef Tim Sweeney hält 30 Prozent Umsatzbeteiligung dagegen für unangemessen: "Das ist ein großer Batzen, wenn man bedenkt, dass Entwickler von ihren 70 Prozent dann alle Kosten für Entwicklung, Betrieb und Support der Spiele bestreiten müssen." 30 Prozent sind neben dem Mobile-Markt auch auf dem PC Branchenstandard, auch auf Steam gehen nur 70 Prozent der Einnahmen an Entwickler. Ein Alleinstellungsmerkmal von Epics eigenem PC-Store ist, dass lediglich 12 Prozent beim Plattformbetreiber hängen bleiben. (dahe)