Wiener Linux ist fertig
Seit heute können die Mitarbeiter der Stadt Wien frei darüber entscheiden, ob sie zu Wienux wechseln oder weiter die bisherige Windows-Software nutzen.
Der Wiener Stadtrat Rudi Schicker hat heute Wienux vorgestellt, die für den Einsatz in der Stadt vorbereitete Linux-Variante. Entsprechend der Vorgabe, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung "individuelle Freiheit" bei ihrer Entscheidung über den Einsatz eines Betriebssystems zu lassen, konnten sich diese heute im Rahmen eines Informationstages über Wienux und OpenOffice informieren und die Software ausprobieren. "Wer will, kann sich für den Open-Source-Weg entscheiden; wer an den bisherigen Produkten hängt, möge dort verbleiben", fomuliert es der Magistrat in seiner Mitteilung.
Wienux wurde auf Basis der Linux-Distribution Debian mit dem Unix/Linux-Desktop KDE entwickelt und steht unter der GNU General Public Licence. Als Web-Browser wird Mozilla Firefox eingesetzt, auf die E-Mails kann via MS Outlook WebAccess zugegriffen werden. Auch seien ein SAP-Zugriff und diverse Zusatzprogramme vorhanden. Für die Entwicklung einer speziellen Open-Source-Plattform für Wien war im Oktober 2004 eine Arbeitsgruppe formiert worden. Eine wichtige Bedingung war, dass sie mit der bestehenden Microsoft-Infrastruktur kommunizieren kann. Für diesen und andere Aspekte hatte der Magistrat eine Studie (PDF-Datei) anfertigen lassen, die seit Januar auch online ist.
Im Serverbereich wird in Wien seit einigen Jahren Open-Source-Software eingesetzt. Dabei seien positive Erfahrungen gemacht worden, sodass seit einiger Zeit die Entwicklung der OSS-Standardkomponenten für Arbeitsplätze beobachtet und der Einsatz im Rahmen einer Studie untersucht worden sei. Das Rechenzentrum der Wiener Stadtverwaltung verwaltet 18.000 PCs, 8200 Drucker und 560 Server. Als Betriebssystem ist auf den meisten Desktops Windows 2000 im Einsatz. Dafür reiche der Support von Microsoft noch bis 2010, doch eine Migration stünde drei Jahre früher, spätestens 2008 an. (anw)