"Willkommen zuhause": Weltraumteleskop James Webb am Ziel angekommen

Das Weltraumteleskop James Webb kreist jetzt anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt um den Lagrange-Punkt L2. Eine Kurskorrektur ist geglückt.

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Der zurückgelegte Weg des Weltraumteleskops

(Bild: Steve Sabia/NASA Goddard)

Lesezeit: 2 Min.

Einen Monat nach seinem Start ist das Weltraumteleskop James Webb an seinem Ziel angekommen und kreist jetzt um den sogenannten Lagrange-Punkt L2. Das teilte die NASA mit und erklärte, dass das Weltraumteleskop dafür 297 Sekunden lang seine Triebwerke gezündet hat. Das hochsensible Instrument ist damit nun fast 1,5 Millionen Kilometer entfernt und kann bald mit Sonne, Erde und Mond im Rücken das Universum erkunden. Diese Vorderseite ist bereits auf unter minus 200 Grad Celsius abgekühlt, trotzdem wird es noch eine Weile dauern, bis die wissenschaftliche Arbeit beginnen kann. Der schwierigste und mit der größten Nervosität erwartete Teil der Reise ist damit aber jetzt beendet. In der jetzt eingenommenen Umlaufbahn um L2 zu verbleiben, ist für das Instrument einfacher und ressourcensparender, als eine Position direkt an dem Gleichgewichtspunkt zu halten.

Zur geglückten Ankunft des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) an seinem Arbeitsort gratulierte NASA-Chef Bill Nelson dem dafür verantwortlichen Team. Das Instrument sei daheim angekommen. Mit der Ankunft sei man der Freilegung der Rätsel des Kosmos einen weiteren Schritt näher gekommen: "Ich kann es nicht erwarten, Webbs erste neue Ansichten des Universums im Sommer zu Gesicht bekommen." Für die Kurskorrekturen während des Hinflugs hat das Weltraumteleskop so wenig Treibstoff wie möglich verwendet, um möglichst viel für die bald anstehende Forschungsarbeit übrig zu behalten, erklärte die NASA. Weil der Start an Bord einer Ariane 5 ideal geklappt hatte, kann das Instrument wohl 20 Jahre lang forschen, doppelt so lang wie vorgesehen.

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Das JWST ist der Nachfolger des erfolgreichen Hubble-Weltraumteleskops, startete am 25. Dezember 2021 von Kourou in Französisch-Guayana und war seitdem zu seinem Einsatzort geflogen, der viermal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. Mitte Januar hatte es den nervenaufreibenden Prozess des Auseinanderfaltens aller Komponenten erfolgreich abgeschlossen. Dazu gehören der riesige Sonnenschutzschild, der das Weltraumteleskop vor der Infrarotstrahlung von Sonne, Erde und Mond schützt, aber auch die verschiedenen Spiegel. Bis es seine wissenschaftliche Arbeit im Sommer aufnehmen kann, muss es unter anderem noch auf die dafür nötigen 40 Kelvin (minus 233 Grad Celsius) abkühlen.

(mho)