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Windows 10: Microsoft behebt Probleme mit "chkdsk" nach fehlerhaftem Update

Olivia von Westernhagen

(Bild: Radu Bercan/Shutterstock.com)

Ein kumulatives Update von Anfang Dezember versetzte das chkdsk-Tool auf einigen Systemen in Zerstörungslaune. Microsoft hat das Problem nun behoben.

Microsoft hat einen Fehler beseitigt, der manche Windows-10-Installationen in den Versionen 20H2 und 2004 betraf und durch das kumulative Update KB4592438 vom 8. Dezember 2020 ausgelöst worden war. Nutzer, die den Kommandozeilen-Befehl "chkdsk /f" ausführten, berichteten, dass dieser Vorgang das Dateisystem beschädigte. In einigen Fällen ließen sich die Systeme im Anschluss nicht mehr starten.

Das Windows-Bordmittel chkdsk soll eigentlich Fehler im Dateisystem sowie fehlerhafte Festplatten-Sektoren aufspüren und reparieren. Im aktuellen Fall bewirkte die durch "chkdsk /f" angestoßene Dateisystem-Reparatur aber offenbar das Gegenteil. Microsoft hat das Problem im Supportartikel zu KB4592438 [1] im Abschnitt "Known issues in this update" dokumentiert.

Wie einem Nachtrag im Supportartikel zu entnehmen ist, hat Microsoft das Problem mittlerweile auf "nicht verwalteten" Geräten – solchen also, die nicht in einem Unternehmensnetzwerk etwa per WSUS oder SCCM aktualisiert werden – aus der Ferne behoben. Es könne bis zu 24 Stunden dauern, bis die Änderungen Wirkung zeigen; ein Neustart könne den Vorgang möglicherweise beschleunigen.

Wie die Remote-Korrektur ohne neues Update-Paket funktioniert, geht aus dem Artikel nicht hervor; denkbar ist etwa die Änderung eines Registry-Eintrags durch Microsoft. Für verwaltete Geräte in Unternehmensumgebungen steht hingegen eine spezielle Gruppenrichtlinie [2] bereit, die manuell heruntergeladen und konfiguriert werden muss.

Für Geräte, deren Windows 10 infolge von Schäden durch "chkdsk /f" nicht mehr starten, liefert Microsoft im "Known Issues"-Abschnitt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Problemlösung. Zusammenfassend wird Nutzern darin empfohlen, über die sich nach mehreren Boot-Versuchen automatisch öffnende Reparaturumgebung die Kommandozeile zu starten, erneut einen "chkdsk /f"-Vorgang anzustoßen und nach einer abschließenden "exit"-Eingabe nochmals einen Neustart zu versuchen. Falls sich im Anschluss noch einmal die Recovery-Auswahl öffnet, soll ein erneutes "exit" zum Betriebssystem zurückführen.

(ovw [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4997752

Links in diesem Artikel:
[1] https://support.microsoft.com/en-us/help/4592438/windows-10-update-kb4592438
[2] https://download.microsoft.com/download/f/d/b/fdbe1bf5-677f-41da-b2a5-b0143f33d11d/Windows%2010%20(20H1)%20Known%20Issue%20Rollback%20121920%2001.msi
[3] https://www.heise.de/tipps-tricks/Festplatte-reparieren-das-koennen-Sie-tun-4085520.html
[4] mailto:olivia.von.westernhagen@gmail.com