Windows 11: Abgelaufene Zertifikate können mitgelieferte Apps streiken lassen
Seit dem 1.11. sind einige mit Windows 11 mitgelieferte digital signierte Anwendungen mitunter nicht ausfĂĽhrbar. Schuld ist ein abgelaufenes MS-Zertifikat.
Ein am 31. Oktober abgelaufenes Zertifikat, das Microsoft zum digitalen Signieren einiger Windows 11-Apps und App-Komponenten verwendet hat, kann auf manchen Systemen zu Problemen führen: Offenbar lassen sich betroffene Anwendungen oder Teile davon nicht mehr öffnen beziehungsweise verwenden. Microsoft hat die Probleme bestätigt und ein Update veröffentlicht, das allerdings noch keine vollständige Lösung bietet.
Snipping Tool verweigert den Dienst
Details zu den Problemen beschreibt ein Microsoft-Support-Dokument vom 3. November 2021. Es nennt folgende mit Windows 11 ausgelieferten Anwendungen als betroffen:
- Das "Snipping-Tool" fĂĽr Screenshots
- Kontenseite und Landing Page in der Einstellungen-App (nur S-Modus)
- Touch-Tastatur, Spracheingabe und Emoji-Panel
- Benutzeroberfläche des Eingabemethoden-Editors (IME UI)
- Erste Schritte und Tipps
Update löst einige Probleme ...
Zur Problembehebung hat Microsoft bereits am 21. Oktober 2021 das Update KB5006746 herausgegeben, welches das Problem zumindest teilweise beheben soll.
Im Anschluss an eine manuelle Installation sollen zumindest
- Touch-Tastatur, Spracheingabe und Emoji-Panel,
- Benutzeroberfläche des Eingabemethode-Editor (Input Method Editor, IME) und
- Erste Schritte und Tipps
wieder funktionieren.
... aber (noch) nicht alle
Das Problem mit dem Snipping-Tool und manchen Einstellungen-Seiten des S-Modus ist aber weiterhin ungelöst. Zum Snipping-Tool gibt es einen Thread im "Microsoft Answers"-Forum, in dem das Problem diskutiert wird.
Microsoft arbeitet nach eigenen Angaben an der Behebung und schlägt als Workaround für das Snipping Tool vor, vorerst einfach die "Drucken"-Taste zum Anfertigen von Screenshots zu verwenden. Diese Taste fügt einen Screenshot in die Zwischenablage ein, der dann in Anwendungen übernommen werden kann.
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Diverse Windows 11-Hardwareanforderungen wie TPM 2.0 oder die Vorgabe zur Verwendung von CPUs der neuesten Generationen werden von Microsoft mit Sicherheitsverbesserungen begrĂĽndet, fĂĽhren mitunter aber zu kontroversen Diskussionen. Erst kĂĽrzlich musste Microsoft eine Schwachstelle im TPM-Chip des Surface Pro 3 eingestehen. Die aktuelle Zertifikats-Panne ist ein weiteres Beispiel fĂĽr Komplikationen, die der mit Windows 11 angestrebte "Durchmarsch Richtung Sicherheit" mit sich bringen kann.
(ovw)