Nur in Europa: Windows 11 wird Standardbrowser künftig ausnahmslos akzeptieren

Auch wenn man unter Windows 11 den Standardbrowser ändert, wird das teilweise ignoriert. Das soll sich mit einem Update ändern – aber nur in Teilen Europas.

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Windows 11 auf Laptop

(Bild: Curt Bauer / Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Windows 11 wird künftig alle Links mit dem Standardbrowser öffnen und nicht teilweise auf Microsofts Edge zurückgreifen – zumindest in den Staaten der Europäischen Union, Norwegen, Liechtenstein und Island. Das geht aus den Informationen zur jüngsten Insider-Preview Build 23531 vor, die jetzt publik gemacht wurden. Im Rest der Welt wird es demnach weiterhin bestimmte Szenarien geben, in denen das Betriebssystem den Standardbrowser ignoriert und Internetseiten konsequent mit Edge öffnet. Das passiert etwa, wenn in Widgets ein Link geöffnet wird. Unabhängig von der anstehenden Änderung sorgen derzeit Pop-ups für Kritik, mit denen Windows 11 besonders penetrant für Microsofts Browser wirbt.

Über die nervenden Pop-ups hat unter anderem The Verge berichtet, Microsoft hat deren Existenz gegenüber dem US-Magazin eingestanden. Diese Art der Benachrichtigung sei vorerst gestoppt worden, teilte eine Sprecherin des US-Konzerns demnach mit. Es handle sich um ein "unerwünschtes Verhalten" und man prüfe das jetzt, bevor man die nötigen Maßnahmen ergreife. Schon vor Monaten hatte es auf Reddit Hinweise auf die Pop-ups gegeben, teilweise hatten Nutzer sogar Malware im Verdacht. Laut The Verge handelte es sich um eine besondere Art der Benachrichtigung, die nicht im dafür vorgesehenen Bereich erschienen ist.

Microsofts Umgang mit dem Standardbrowser unter Windows ist schon seit Jahren ein Konfliktfeld. Während es in manchen Windows-Versionen komplett unmöglich war, den Standardbrowser zu ändern und in anderen Auswahlfenster von der EU erzwungen wurden, war es unter Windows 11 anfangs zumindest schwierig, ihn zu ändern. Bis zum Frühjahr 2022 musste dort für viele kleinteilige Dateiendungen das Standardprogramm einzeln umgestellt werden. Erst seitdem kann man zentral einen Standardbrowser festlegen. Den ignoriert Windows aber teilweise und wieder scheint eine Verbesserung auf die EU zurückzugehen. Dass Windows 11 bald alle Links mit dem Standardbrowser öffnet, gilt nur für den Europäischen Wirtschaftsraum, also der EU und der EFTA ohne die Schweiz.

(mho)