Windows 7 für Einsteiger-Netbooks zu teuer

Netbook-Hersteller wollen einer Meldung von Digitimes zufolge ihre günstigen Einsteiger-Modelle mit Intel Atom N270 und N280 weiterhin mit Windows XP ausliefern, da das kommende Windows 7 zu teuer sei.

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Von
  • Rudolf Opitz

Anbieter von preiswerten Netbooks, die mit Intels Atom-Prozsssoren N270 und N280 ausgestattet sind, wollen ihre Geräte auch nach dem Start von Windows 7 mit XP ausliefern und keine Upgrade-Option auf Microsofts kommendes Betriebssystem anbieten. Das meldet der taiwanische Newsdienst Digitimes und beruft sich dabei auf Quellen aus der Industrie.

Gründe sollen die höheren Preise der neuen Betriebssystemversion sowie eine zu geringe Nachfrage seitens der Kunden sein. Für eine OEM-Version von XP zahlen die Hersteller der Meldung zufolge 25 bis 30 US-Dollar, andere Quellen sprechen sogar von nur 15 Dollar. Für Windows 7 sollen dagegen 45 bis 55 US-Dollar anfallen, was die Geräte-Preise laut Anbieter im hart umkämpften Einsteigermarkt zu sehr in die Höhe treiben würde. Damit wären derzeit erfolgreiche Anbieter dieser Geräteklasse nach eigener Einschätzung nicht mehr wettbewerbsfähig. Wie es heißt, verhandelt man aber mit Microsoft noch über die OEM-Preise kommender Windows-Versionen.

Anwendern, die ihr Netbook in erster Linie zum mobilen Surfen und für E-Mails einsetzen, reicht XP als Betriebssystem meist aus. Sollte es sich bei der in Frage kommenden Windows-7-Version um die stark abgespeckte Starter-Edition handeln, würden die Mehrkosten für ein Upgrade in den meisten Fällen ohnehin nicht lohnen. So enthält Starter weder das Media Center noch die 3D-Oberfläche Aero und bedient nur eine Anzeige. Die ursprünglich geplante Beschränkung auf maximal drei gleichzeitig laufende Anwendungen hat der Software-Hersteller inzwischen fallen gelassen. Microsoft sieht für Netbooks eigentlich die Version Windows 7 Home Premium vor, deren Preis aber eher noch höher ausfallen dürfte.

Windows 7 eignet sich anders als sein Vorgänger Vista prinzipiell gut für den Betrieb auf Netbooks. Den Erfolg von XP auf den leistungsschwachen Zwergenrechnern hat Microsoft mit Dumpingpreisen für das in die Jahre gekommene Betriebssystem teuer erkauft. Mit Windows 7 hofft man nun auf höhere Gewinne. Die meisten Netbook-Anbieter wollen das neue System jedoch nur auf kommenden Modellen mit Atom N450 einsetzen. Einige überdenken immerhin ein Windows-7-Upgrade für ihre N280-Produkte. (rop)