Windows 8: Betriebssystem für alle Formfaktoren
In Barcelona zeigte Microsoft die Customer Preview auf Tablets, Ultrabooks, Desktop und Riesen-Touchscreens. Für Windows on ARM haben Qualcomm und Nvidia angekündigt, ausgewählten Entwicklern Referenzgeräte zur Verfügung zu stellen.
"Keine Kompromisse bei ARM", lautete eine der Kernbotschaften auf der offiziellen Vorstellung der Consumer Preview von Windows 8 in Barcelona. Zwei Stunden Zeit nahm sich Microsoft, nicht nur durch die verschiedenen Funktionen von Windows 8 vorzuführen, sondern auch, um zu demonstrieren, dass Windows 8 auf einem ARM-Tablet genauso wie auf einem 80-Zoll-Touchscreen läuft. Oder wie Steven Sinofsky es ausdrückte: "Sie suchen sich den Formfaktor aus, und Windows 8 wird Ihnen folgen".
Insgesamt drei ARM-Geräte hatte Microsoft auf der Bühne: Auf einem Tablet mit Nvidias Tegra 3 zeigte Microsoft Teile der Windows-Demo, zu sehen waren aber auch Geräte mit der "nächsten Generation" der SoCs von Qualcomm und Texas Instruments. Dazu zeigte Microsoft auch einen Prototypen mit Intels nächster Atom-Generation Clover-Trail. Diese vier Plattformen sind die Tablet-Chipsätze, die den für Windows 8 eforderlichen "Connected Standby"-Modus beherrschen und mit denen Microsoft mit Windows 8 auf Tablets starten will. Andere Prozessorhersteller wie Samsung bleiben außen vor. Microsoft zeigte aber nur das Metro-Design und ging nur flüchtig auf die Funktionen von Windows auf ARM ein.
Egal ob ARM oder Intel, der Anwender soll keine Unterschiede merken. Beim Download von Metro-Apps wird über den Windows Store geregelt, dass der Anwender je nach Prozessor-Architektur den richtigen Code erhält. Die gezeigten Tablets waren allesamt Referenzdesigns, also keine Geräte für den Markt. Es soll sich dabei auch um die Geräte handeln, die an ausgewählte Entwickler verteilt werden. Einen anderen Zugang zur Windows on ARM gibt es nicht, die Consumer Preview zum Download ist nur für Geräte mit Intel-Architektur.
Zu Details, wie das Entwicklerprogramm genau abläuft, wollte sich Sinofsky nicht äußern: "Das ist Sache der Chipsatzhersteller". Qualcomm legte vor und kündigte noch am Mittwoch ein "Invitation-Only"-Programm an, das Entwicklern Geräte mit Windows On ARM bereitstellt, die mit dem Snapdragon S4 MSM8960 SoC laufen. Auch Nvidia bestätigte inzwischen, ein solches Entwickler-Programm ebenfalls gemeinsam mit Microsoft anzubieten. [Update] Auch Texas Instruments hat die Referenzgeräte an ausgewählte Entwickler weitergegeben, erlaubte in Barcelona aber keinen Blick darauf. Microsoft habe dies den Chipsatzherstellern untersagt, so ein Sprecher von TI. [/Update]
Sinofsky betonte, dass man weiterhin plane, mit Windows 8 auf ARM- und Intel-Architektur gleichzeitig zu starten. Einen genauen Termin nannte er aber noch nicht. Details zu Windows on ARM liefert Microsoft in einem detaillierten Eintrag auf dem MSDN-Blog.
Microsoft redet gerne über die Vorzüge von Windows 8 und Metro UI auf Tablets, zeigte Windows 8 aber auch auf Ultrabooks und PCs. "Das Betriebssystem skaliert mit dem Anwender", so Sinofsky. So führte Microsoft das Betriebssystem auf einem "Next-Gen-Ultrabook" vor, das mit Ivy-Bridge-CPU und Touchscreen ausgestattet ist. Zum Schluss hatte Microsoft noch eine Überraschung parat und zeigte Windows 8 auf einem 80-Zoll-Bildschirm, der die Eingaben von mehreren Personen gleichzeitig registriert. (acb)