Windows-Server kommen Stück für Stück

Microsoft ändert offenbar die Strategie, seine Server um Funktionen zu erweitern -- bisher gab es neue Versionen, zukünftig könnte es Zusätze geben, die ein Käufer kostenlos nachträglich beziehen kann.

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Von
  • Peter Siering

Microsoft ändert offenbar die Strategie, seine Server um Funktionen zu erweitern -- bisher gab es neue Versionen, zukünftig könnte es Zusätze geben, die ein Käufer kostenlos beziehen kann. Ein Grund dafür, dass Microsoft zukünftig neue Funktionen für seine Server nicht durch neue Varianten, sondern kostenlose Updates an den Mann bringt, könnte die unselige Kette von Verschiebungen bei der Markteinführung der Windows Server 2003 sein.

Nachdem in den letzten Jahren die Markteinführung des neuen Servers dreimal vertagt worden ist, scheint mittlerweile der offizielle Markteinführungstermin am 24. April gefährdet; anders als beim Windows 2000 Server, der im Dezember 1999 mehrere Monate vor der Markteinführung im Februar fertig war, ist die Produktion der Windows Server 2003 bis jetzt nicht angelaufen.

Funktionen, die Microsoft für die neuen Server nachreichen wird, zeichneten sich schon in dessen Betatestphase ab: Das gilt zum Beispiel für die Group Policy Management Console, die dem Umgang mit Gruppenrichtlinien dank Copy&Paste, Im- und Export sowie Backup und Restore stark vereinfachen soll. Sie wird es erst nach der Auslieferung der Server als Addon geben. Weitere Zusätze für den Server hat Microsoft erst jüngst in Aussicht gestellt, etwa Automated Deployment Services (ADS) genannte Funktionen, die den Masseneinsatz der Server erheblich erleichtern sollen, und sogenannte Rights Management Services, die DRM-Techniken im Firmennetz implementieren sollen. Einen Hintergrund-Artikel zu den RMS hat Microsoft schon im Februar veröffentlicht.

So dürfen die Windows Server 2003 als lang überfälliges Update für den nunmehr drei Jahre alten Server auf Basis von Windows 2000 gelten. Entsprechend fallen auch die Neuerungen vorerst wenig revolutionär aus: Microsoft hat seinem Verzeichnisdienst Active Directory Feinschliff angedeihen lassen, legt einen generalrenovierten Internet Information Server (Version 6) bei, der jetzt nach der Standardinstallation keine Ansammlung von offenen Scheunentoren mehr ist, und hat an vielen Ecken und Kanten daran gefeilt, dass sich die Server noch einfacher einrichten und administrieren lassen als ihre Vorgänger. Die Windows 2003 Server werden zudem die ersten Betriebssysteme sein, bei denen Microsoft eine .NET-Laufzeitumgebung mitliefert. (ps)