Wirbelsturm Pam: Vanuatu zeitweise ohne Internet

Das RIPE konnte beobachten, wie der Wirbelsturm Pam die Netzwerke des Inselstaates Vanuatu vom Internet getrennt hatte. Ein Teil der Netz-Infrastruktur wurde zwar wiederhergestellt, doch zu abgelegenen Inseln gibt es weiterhin keinen Kontakt.

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Wirbelsturm Pam: Vanuatu zeitweise ohne Internet

(Bild: NASA)

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Von
  • Reiko Kaps

Die Zerstörungen des Wirbelsturms Pam zeigten sich auch im Internet: So konnte der europäische Netzverwalter RIPE in seinen Routing-Statitiken bereits am Freitag beobachten, wie immer mehr IP-Netze der Inselgruppe Vanuatu während des Sturms nicht mehr zu erreichen waren (Telsat). Als dann das Autonome System der Telecom Vanuatu (AS 9249) vom Netz ging, war der Inselstaat praktisch vom Internet getrennt. Ein Teil der Netz-Infrastruktur konnte übers Wochenende offenbar wiederhergestellt werden, ergänzte die Organisation am Montag.

(Bild: RIPE)

Der Wirbelsturm Pam war am vergangenen Freitag mit ungewöhnlicher Härte über den pazifischen Inselstaat hinweg gezogen. Er habe mindestens 24 Tote gefordert und etwa 3.300 Menschen seien obdachlos geworden, berichtet das örtliche UN-Büro für die Koordination von Hilfseinsätzen am Dienstag.

Das gesamte Ausmaß der Katastrophe sei hingegen noch unklar, da es weiterhin keinen Kontakt zu den zu entlegeneren Inseln des Archipels gibt: In welchem Zustand die Datenverbindungen zwischen den Inseln Vanuatus sind, kann das RIPE aus seinen Daten nicht ablesen. Jonathan Brewer berichtete am Sonntag auf der NZNOG-Mailingliste, dass die auf Satelliten gestützte Kommunikation zwischen den Inseln noch ausgefallen sei. Der Provider Telsat habe danach vier Empfangstürme sowie die primäre Sendeanlage verloren, deren Reparatur noch andauere. In der Hauptstadt Port Vila funktionierten hingegen die beiden Mobilfunk-Netze und über Telecom Vanuatu könne man dort auch E-Mails versenden und komme ins Internet. (rek)