Wohl wegen ChatGPT: Wasserverbrauch von Microsoft 2022 um ein Drittel gestiegen

KI-Technik wie ChatGPT ist nicht nur in der Tech-Branche das Hype-Thema des Jahres. Der damit verbundene Ressourcenverbrauch stand bislang aber selten im Fokus.

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Wasserpumpe

(Bild: Dineshahir/Shutterstock.com)

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Für das Training und den Betrieb von ChatGPT werden große Mengen Wasser verbraucht und die KI benötigt etwa 500 Milliliter davon für ein Gespräch, das typischerweise wenige Dutzend Prompts (beziehungsweise Anfragen) umfasst. Der genaue Wert hängt unter anderem vom Ort der Anfrage ab.

Diesen Wert hat eine Forschungsgruppe bereits vor Monaten ermittelt, inzwischen gibt es aber weitere Hinweise auf den mit der KI-Entwicklung verbundenen Ressourcenverbrauch. So hat Microsoft publik gemacht, dass der Wasserverbrauch des Konzerns im vergangenen Jahr um ganze 34 Prozent (auf 6,4 Millionen m³) in die Höhe gesprungen ist, bei Google gab es einen Anstieg um 20 Prozent.

In einem aktuellen Bericht der Nachrichtenagentur AP liegt jetzt der Fokus auf Rechenzentren von Microsoft in West Des Moines im US-Bundesstaat Iowa. Dort hat der Konzern eine Anlage für das Training der KI-Technik von OpenAI eingerichtet und damit einen vergleichsweise günstigen Ort gefunden. Solange es dort nicht wärmer als 29,3 Grad Celsius ist, kann die Anlage mit Umgebungsluft gekühlt werden, schreibt AP. Wird es aber wärmer, muss dafür Wasser verwendet werden, und zwar nicht zu knapp. Im Juli 2022 entfielen demnach 6 Prozent des im gesamten Distrikt verbrauchten Wassers auf Microsoft. Allein in der Stadt West Des Moines leben fast 70.000 Menschen. Die Wasserwerke hätten Microsoft im selben Jahr mitgeteilt, künftige Rechenzentren nur anbinden zu wollen, wenn die maximal entnommene Wassermenge "signifikant" reduziert wird.

Weil es von Microsoft und den Konkurrenten bei der Entwicklung von KI-Systemen keine genaueren Angaben zum damit verbundenen Ressourcenverbrauch gibt, versucht Shaolei Ren von der Universität Kalifornien ihn anders zu ermitteln. Den durchschnittlichen Wasserverbrauch pro ChatGPT-Anfrage hat er für ein bisher nicht veröffentlichtes wissenschaftliches Papier ermittelt. Die meisten Menschen seien sich nicht bewusst, wie viele Ressourcen für ChatGPT & Co. verbraucht werden, zitiert ihn AP. Aber wenn man den Verbrauch nicht kenne, könne man auch nicht dabei helfen, ihn einzuschränken. Microsoft und OpenAI hätten erklärt, den Verbrauch weiterhin beobachten und Sparmaßnahmen vorantreiben zu wollen. Bis 2030 soll weniger Wasser verbraucht als zurückgeleitet werden.

(mho)