Wohnungskrise in Kalifornien: Apple steuert mit Milliardenbetrag gegen

Die Finanzspritze soll Hauskäufe fördern, bezahlbaren Wohnraum schaffen und Obdachlosigkeit verhindern. Rund um die Apple-Zentrale sind die Preise explodiert.

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Für Veteranen und andere von Obdachlosigkeit bedrohte Personen soll bezahlbarer Wohnraum entstehen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Milliardenspritze gegen die wachsende Krise auf dem kalifornischen Wohnungsmarkt: Apple hat inzwischen über 1 Milliarde US-Dollar in verschiedene Initiativen für bezahlbares Wohnen in dem US-Bundesstaat investiert, in dem auch die Firmenzentrale ansässig ist. Haus- und Mietpreise sind an der US-Westküste in den vergangenen Jahren explodiert, selbst gut verdienende Entwickler können sich den Kauf von Immobilien oft nicht mehr leisten und müssen weite Pendelstrecken in Kauf nehmen. Mittel- und Geringverdienern droht Wohnungsverlust.

Apple arbeitet dafür mit dem US-Bundesstaat Kalifornien zusammen, um Hauskäufer bei der Finanzierung und Abbezahlung von Immobilien zu unterstützen. Die Gelder hätten so bereits "Tausenden" geholfen, erstmals zu Hauseigentümern zu werden, betonte Apple. Zugleich habe man bis Ende 2020 über 500 Millionen US-Dollar in die Errichtung neuen Wohnraums für Geringverdiener investiert, die unter anderem "Veteranen und anderen bedrohten Communities" ein Dach über dem Kopf verschaffen sollen. Die Investitionen sollen zugleich auch Obdachlosigkeit verhindern.

Die Zuwendungen hätten dem kalifornischen "Homelessness Prevention System" geholfen, Familien bei der Bezahlung der Miete zu unterstützen, so Apple. Das habe dafür gesorgt, dass "Tausende von Familien" in der Bay Area weiter eine Wohnung hatten – trotz etwa durch die Coronaviruspandemie bedingt Arbeitslosigkeit.

Apple hat insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar für Projekte gegen die Wohnungskrise in Kalifornien in Aussicht gestellt. Alle durch die Investitionen in den nächsten Jahren erzielten Gewinne würden erneut für bezahlbaren Wohnraum eingesetzt, hieß es bei der Ankündigung im Jahr 2019. Wenn "zu viele" sich keinen Wohnraum mehr leisten können, gerate man auf einen "untragbaren Kurs", erläuterte Apple-Chef Tim Cook damals. Auch andere US-Konzerne wie Microsoft, Google und Facebook haben Gelder für ähnliche Projekte in Aussicht gestellt.

Besonders um die Firmenzentralen und Büros der weiter wachsenden IT-Konzerne gibt es praktisch keinen bezahlbaren Wohnraum mehr – selbst Apple-Ingenieure können sich Cupertino nicht mehr leisten, hieß es schon 2018. Die Wohnungsknappheit und Preisexplosion gehen nicht nur auf die IT-Konzerne zurück, nötige Neubauten werden teils durch Städte und bestehende Immobilienbesitzer verhindert.

(lbe)