WorldWideWeb: Ein kleiner, kostenloser Webserver für das iPhone

Webentwickler können mit WorldWideWeb überall HTML, CSS und JavaScript testen. Die App gibt es für iPhone, iPad und Mac.

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Die App WorldWideWeb für das iPhone
Lesezeit: 3 Min.

Mit einem kleinen Webserver für iOS, iPadOS und macOS will der US-amerikanische Entwickler Craig Hockenberry Webentwickler in die Lage versetzen, auf die Schnelle etwas in HTML, CSS und JavaScript zu testen. Die App ist kostenlos in den entsprechenden App Stores von Apple verfügbar.

WorldWideWeb ist ausdrücklich nicht als Webserver für den Produktionsbetrieb vorgesehen, schreibt Hockenberry in seinem Blog – und dafür fehlen der App auch wesentliche Funktionen: Auf Python, Ruby oder PHP müssen die Nutzer verzichten. Diverse Skripte oder Datenbanken, mit denen viele Entwickler arbeiten, können also nicht damit genutzt werden. Dies macht allerdings die Pflege der App auch einfacher, weil die Abhängigkeiten viel geringer sind.

In unserem Test der App gefällt die schnelle Einsatzbereitschaft: Zunächst muss ein Dateiordner festgelegt werden, in dem die Webseiten liegen. Dieser kann entweder lokal auf dem Gerät sein oder in der iCloud liegen – in jedem Fall folgt dieser dem von Apple bekannten Sandbox-Prinzip. Im nächsten Schritt muss der Server per Button nur noch gestartet werden. Die URL und eine kleine Abrufstatistik werden auf der Hauptseite angezeigt. Über einen eigenen Tab kann die Seite auch gleich in einem internen Browserfenster überprüft werden.

Wer die iCloud als Webordner benutzt, muss gegebenenfalls überprüfen, ob von anderen Computern bereitgestellte Dateien vom iPhone wirklich heruntergeladen werden. Nötigenfalls kann dies per Antippen in der Dateien-App manuell nachgeholt werden. Hockenberrys Ansatz zielt aber vermutlich mehr darauf ab, auf dem Gerät selbst mit einem Texteditor die Dateien zu bearbeiten, etwa mit dem Codeeditor Runestone.

In den Einstellungen können der Port des Servers, der Standard-Dateientyp (anfangs HTML), die Anzeige von Verzeichnislisten und der Betrieb im Hintergrund eingestellt werden. Der Server kann bei inaktiver App fünf Minuten im Hintergrund weiterlaufen. Nach dieser Zeit wird er gestoppt, um die Batterie zu schonen.

Hockenberry verspricht einen geringen Speicherverbrauch und eine niedrige Systembelastung. Der Server sei REST-freundlich, eignet sich also auch, um zum Beispiel JSON- oder XML-Rückmeldungen zu generieren, womit API-Zugriffe simuliert werden können.

Die Idee, einen Webserver in eine App zu integrieren, ist alles andere als revolutionär. Einige Entwickler nutzen diese Möglichkeit, um zum Beispiel einen einfachen Zugriff via Netzwerk und Browser auf Dateien auf einem iPhone oder iPad zu ermöglichen.

Die kleine Helfer-App hat der Entwickler kostenlos bereitgestellt. Ursprünglich habe er mit der Programmiersprache Swift nur eine App für den Mac schreiben wollen, da Apple die früheren Fähigkeiten, einen Webserver im Mac ab Werk zu nutzen, abgeschafft hat. Während der Entwicklung stellte Hockenberry aber fest, dass sich die App leicht auch auf iPhone und iPad übertragen ließ. Er wolle damit etwas an die Web-Community zurückgeben.

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(mki)