Worldcom legt Berufung gegen Fusionsverbot ein

Worldcom hat gegen das Verbot der EU-Kommission, mit Sprint zu fusionieren, Berufung eingelegt.

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Von
  • Christian Rabanus

Der US-Telekommunikationskonzern Worldcom ist gegen das Verbot der EU-Kommission, mit der US-Telefongesellschaft Sprint zu fusionieren, in die Berufung gegangen. Gestern reichte Worldcom beim Europäischen Gerichtshof erster Instanz in Luxemburg eine entsprechende Klage ein.

Die EU-Kommission hatte am 28. Juni diesen Jahres die Fusion von Worldcom und Sprint untersagt, nachdem beide Unternehmen ihre Fusionsabsichten unter dem Druck der europäischen und US-amerikanischen Kartellbehörden bereits aufgegeben hatten. Das offizielle Aus für die Fusionspläne kam dann am 13. Juli mit dem Rückzug von Sprint.

Worldcom wirft der Kommission jetzt ein "fundamentales Missverständnis" der scharfen Konkurrenz auf dem Internet-Markt vor. Sie habe nicht begriffen, wie Internet-Dienstleistungen erbracht würden, polterte Worldcoms Chefanwalt Michael Salsbury. Die EU-Kommissare hätten wesentliche Veränderungen des Internet-Markts während der letzten zwei Jahre ignoriert. Außerdem seien Verfahrensfehler gemacht worden. Mit der Berufung gegen das Verbot will der Konzern allerdings nicht die Fusionspläne mit Sprint wieder aufleben lassen. Vielmehr wolle man verhindern, dass "diese Entscheidung (der Kommission) Grundlage für zukünftige Handlungen und Initiativen" werde, sagte Salsbury.

Die Mitarbeiter von Wettbewerbskommissar Mario Monti geben sich bisher allerdings gelassen. Das Verbot der Fusion beruhe auf einer wasserdichten Argumentation und man werde jedes Berufungsverfahren gewinnen, kommentierte eine Sprecherin der Generaldirektion Wettbewerb. (chr)