X-37B vor neuartigem "Aerobraking"-Flugmanöver
Für die unbemannte X-37B-Raumsonde steht ein besonderes Flugmanöver an, berichtet die US Space Force. Dass sie solche Details bekannt gibt, ist ungewöhnlich.
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Grafik der unbemannten X-37B-Raumsonde der US Space Force: In naher Zukunft soll sie ein besonderes Flugmanöver testen.
(Bild: Boeing Space)
Während ihrer aktuellen Mission soll die unbemannte Raumsonde X-37B der US Space Force ein neues Flugmanöver probieren, wie die Raumfahrtabteilung der US-Streitkräfte jetzt offiziell bekanntgab. Beim sogenannten "Aerobraking" soll die Raumsonde ihre Umlaufbahn unter minimalem Treibstoffverbrauch ändern.
Ende Dezember war die von Boeing gebaute "X-37B" zu ihrer siebten Mission gestartet. Seitdem befindet sich das Raumfahrzeug in der Erdumlaufbahn und führt Tests durch. Über die genauen Aktivitäten gibt die US-Regierung sonst nur sehr wenig bekannt. Diesmal ist das anders: In einem offiziellen Blogbeitrag informiert die Space Force über das Vorhaben.
"Aerobraking" soll Treibstoff sparen
Demnach soll die Sonde beim "Aerobraking" den Widerstand der Erdamtmosphäre nutzen, um ihre eigene Umlaufbahn zu verändern und dabei möglichst wenig Treibstoff zu verbrauchen. Dabei soll Sonde sich auch von ihrem Servicemodul, einer am Heck montierten Nutzlast, trennen. Natürlich gemäß geltender Standards zur Eindämmung von Weltraummüll, betont die Behörde.
Nach Abschluss der Manöver wird das Raumfahrzeug seine letzten noch ausstehenden Experimente und Tests aufnehmen – welche das sind, bleibt allerdings geheim. Danach soll X-37B wieder zur Erde zurückkehren und die siebte Mission abschließen. Wann genau das sein wird, ist nicht bekannt – in der Vergangenheit war die X-37B-Sonde teils über 600 Tage unterwegs. Aktuell befindet sie sich knapp zehn Monate im All.
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Space Force spricht von "Meilenstein"
Der Leiter der Weltraumoperationen, General Chance Saltzman sprach von einem "unglaublich wichtigen Meilenstein für die United States Space Force, da wir unsere Fähigkeiten in diesem anspruchsvollen Bereich ausbauen wollen." Die Space Force beschäftigt sich offenbar verstärkt damit, wie Satelliten und Raumsonden besser zwischen verschiedenen Höhen und Umlaufbahnen wechseln können.
"Zugkraft der Erdatmosphäre" wurde korrigiert zu "Widerstand der Erdatmosphäre"
(nen)