Kaum zu ertragen – Musks neues X-Logo grell, flackernd und nicht genehmigt

Das große X auf dem Dach des vormaligen Twitter-Bürogebäudes in San Francisco stört Anwohner und wohl auch die Bauaufsichtsbehörde.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 306 Kommentare lesen

Dieses Bild vom X auf dem Dach hat Elon Musk gepostet.

(Bild: Elon Musk)

Lesezeit: 3 Min.

Mitten durch San Francisco und quer zu den übrigen Planquadraten führt die Market Street. An dieser Haupteinkaufsstraße hat bislang auch Twitter seinen Sitz gehabt. Nun heißt das Unternehmen X beziehungsweise X Corp. Mit der Umbenennung hat Elon Musk inzwischen auch das alte Firmenlogo an der Hausecke entfernen lassen und gegen ein neues X auf dem Hausdach ausgetauscht. Natürlich ist weder das eine noch das andere ohne Probleme abgelaufen. Das X ist viel zu grell, flackert und die Genehmigung ist fraglich.

Schon vor der Umbenennung hatte Musk das W aus dem Logo erst in einen Sack gepackt und dann überstreichen lassen – das Entfernen hatte der Eigentümer des Gebäudes verboten. Titter ohne W bedeutet so viel wie kichern. Lausbub ist eine sehr wohlwollende Bezeichnung für den Mann, der dafür verantwortlich ist.

Es folgte Ärger, weil Musk offenbar nicht alle Beteiligten informiert hatte, als das alte Logo vor wenigen Tagen komplett abgenommen werden solle. Gemeint mit Beteiligten sind auch die Bauinspektion und Aufsichtsbehörden. Die Polizei hatte die Bauarbeiten unterbrochen, um zu klären, was vonstattenging. Schließlich war ein Teil der viel befahrenen Straße gesperrt worden, damit der Kran dort stehen konnte. Unklar ist, was aus dem ursprünglichen Protest des Gebäudemanagements geworden ist. Immerhin, Musk hatte die Buchstaben und den Vogel nicht, wie er in einem Twitter oder X Spaces sagte, mit einem Schneidbrenner entfernen müssen.

Musk selbst und die von ihm eingestellte TwitterX-Chefin, Linda Yaccarino, hatten Fotos auf der Plattform geteilt, wie zunächst ein großes X auf die Hauswand projiziert wurde. Mit diesem Behelfsmittel ist jetzt Schluss, ein sehr großes X ziert seit dem Wochenende das Dach des Hauses und stört die Anwohner. Immerhin, die Market Street ist jetzt nicht unbedingt Wohngebiet. Dennoch dürften im Dunkeln alle Menschen in einem recht großen Umkreis etwas von dem neuen Buchstaben haben. Videos zeigen, wie hell und verstörend das X leuchtet. Gäbe es einen Superhelden, der mittels Leucht-X gerufen werden würde, er käme ganz sicher geeilt.

Screenshot aus dem Videos eines Anwohners, das zeigt, wie hell das X ist.

Die Bauaufsichtsbehörde ließ mitteilen, das Logo verstoße möglicherweise gegen Genehmigungsvorschriften. Bisher sei den Gutachtern allerdings der Zutritt zum Dach verwehrt worden.

Offenbar gibt es Stimmen, die hoffen, Musk würde mit X San Francisco verlassen. Denen antwortet der Chef bereits: "Werden wir nicht." Viele Unternehmen würden die Stadt verlassen, man erwarte dies auch von X, aber "San Francisco, schönes San Francisco, während andere dich verlassen, werden wir immer dein Freund sein." Grund dafür, dass Unternehmen die Stadt verlassen, sind nicht zuletzt die hohen Lebensunterhaltungskosten. Zuletzt hatte Musk getwittert: "Blaze Your Glory!!" An einem Ersatzwort fürs Twittern und Tweeten mangelt es noch.

Probleme mit dem X gibt es allerdings auch im markenrechtlichen Bereich. Offenbar hat sich Musk den Buchstaben in keinster Weise gesichert. Andere Unternehmen hingegen haben Rechte auf das X in ihrem jeweiligen Umfeld, dazu gehört etwa das X der Xbox bei Microsoft, ebenfalls Markenrechte halten Metallica, Honda und Adidas. Weitere Schwierigkeiten gibt es bei der Umbenennung, etwa in den App-Stores.

(emw)