Xbox für Microsoft kein Kassenschlager

Microsoft knüpft keine hohen Gewinnerwartungen an die Spielkonsole Xbox: "Nichts wird jemals wieder so profitabel sein wie Windows".

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Von
  • Egbert Meyer

Microsoft rechnet in absehbarer Zeit nicht mit Gewinnen durch den Verkauf der Spielkonsole Xbox. "Nichts wird jemals wieder so profitabel sein wie Windows. Es gibt kein anderes Produkt, das so viel abwirft. Na ja, Zigaretten vielleicht", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer in einem heute vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin Focus.

Tatsächlich pfeifen es längst die Spatzen von den Dächern: Microsoft muss die Xbox hoch subventionieren, um sie zu einem attraktiven Preis anbieten zu können. Im März dieses Jahres hatte Henry Blodget, Analyst bei Merrill Lynch, vorgerechnet, dass das Unternehmen im Konsolengeschäft anfangs zwei Milliarden US-Dollar Verluste hinnehmen muss und wohl erst 2005 die "schwarze Null" erreicht. Vorausgesetzt, es bleibt bei den gegenwärtigen Marktverhältnissen.

Statt hoher Rendite erwartet sich Microsoft vom Einstieg in den Konsolen-Markt eine noch größere Bekanntheit, wie Ballmer dem Focus verriet. Zudem biete die Xbox viel Potenzial und noch seien nicht alle Bereiche für den künftigen Einsatz ausgelotet. Da Teile des Betriebssystems, die nicht im Kernel enthalten sind, erst mit der Software geliefert werden, sei es auch möglich, neue Funktionen einzubauen. Als Beispiel nannte Ballmer die Nutzung der Xbox als Internet-Terminal.

Der Verkaufsstart der XBox ist in den USA für den 15. November geplant. Im Februar soll der Verkauf in Japan beginnen, zu Ostern in Europa. Hier zu Lande soll sie für 479 Euro in den Regalen stehen. (em)