Xiaomi CyberDog: Roboter-Hund mit Nvidia-Hirn, der Rückwärtssaltos beherrscht

Ungewöhnliches Metier für Xiaomi: Der CyberDog ist ein vierbeiniger Roboter nach Vorbild von Spot von Boston Dynamics, allerdings deutlich günstiger.

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(Bild: Xiaomi)

Lesezeit: 2 Min.

Xiaomi hat den vierbeinigen Roboter-Kumpanen CyberDog vorgestellt. Äußerlich ähnelt er Boston Dynamics' Spot: Anstelle eines Kopfes sitzen zahlreiche Kameras und Sensoren, darunter Intels RealSense-D450-Kamera mit Tiefenerkennung, weitere Sensoren verteilen sich über den Körper des nachempfundenen Hundes. Dazu zählen Berührungssensoren, Ultraschallsensoren und GPS.

So soll der CyberDog Menschen erkennen und begleiten können, etwa um beim Tragen zu helfen (max. 3 kg). Ein paar Kunststücke wie Rückwärtssaltos beherrscht der CyberDog ebenfalls, ansonsten handelt es sich eher um ein Gimmick.

Die Daten verarbeitet Nvidias Edge-KI-Plattform Jetson Xavier NX in Xiaomis CyberDog, der sechs selbstentworfene ARM-Kerne (Codename Carmel) und eine Volta-Grafikeinheit mit 384 Shader-Rechenkernen und 48 Tensor-Cores verwendet (insgesamt 21 TOPS KI-Rechenleistung). Chipauftragsfertiger TSMC produziert das System-on-Chip (SoC) aus dem Jahr 2018 mit 12-Nanometer-Technik. Der Jetson Xavier NX kann zwar auf zwei Deep-Learning-Beschleuniger zurückgreifen, die Rechenleistung genügt aber nicht für komplexes Echtzeitlernen.

Die Steuerung erfolgt über Sprachbefehle, eine Fernbedienung oder eine Smartphone-App. Der CyberDog läuft mit bis zu 3,2 Meter pro Sekunde beziehungsweise 11,5 Kilometer pro Stunde. Wie lange er das Tempo durchhält, verrät Xiaomi nicht.

Ein Open-Source-Betriebssystem wird auf einer 128 GByte großen SSD vorinstalliert und soll sich beliebig anpassen lassen. Künftig sollen Hardware-Module folgen, die man über drei USB-Typ-C-Anschlüsse und einen HDMI-Port anschließen kann, beispielsweise ein Lidar-System für eine bessere Navigation.

Xiaomi CyberDog (12 Bilder)

(Bild: Xiaomi)

Zum Start verkauft Xiaomi lediglich 1000 Exemplare des CyberDog in China für umgerechnet 1320 Euro. Bilder oder Videos vom echten Roboter zeigt der Hersteller derweil nicht – alle Darstellungen sind bislang gerendert.

Vergleichbare Roboter sind deutlich teurer, allerdings auch für den industriellen und nicht den privaten Einsatz gedacht. Boston Dynamics' Spot etwa kostet in der Basisausführung 74.500 US-Dollar, hinzu kommen Tausende bis Zehntausende US-Dollar unter anderem für Zusatzmodule wie einem Edge-Computing-System für lokale Berechnungen.

(mma)