Yahoo-Chefin zeigt sich für eine Partnerschaft mit Microsoft bereit

Auf der Veranstaltung All Things Digital des "Wall Street Journal" äußerte sich Yahoo-Chefin Carol Bartz über mögliche Geschäfte mit Microsoft.

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Für Yahoo-Chefin Carol Bartz erscheint eine Partnerschaft mit Microsoft im Online-Suchgeschäft möglich – wenn der Softwarekonzern genügend Geld zahlt. Auf der Veranstaltung All Things Digital des Wall Street Journal sagte sie, eine Vereinbarung komme in Frage, wenn Microsoft "Bootsladungen" voller Geld mitbringe und die richtige Technik eingebunden werde. Auf die Nachfrage der Moderatorin Kara Swisher, ob auch eine komplette Übernahme von Yahoo möglich sei, sagte Bartz, Microsoft müsse dann "sehr große Bootsladungen Geld" aufbringen. "Ein bisschen" antwortete Bartz auf die Frage, ob derzeit noch Gespräche zwischen den beiden Unternehmen liefen.

Microsoft wollte im Februar 2008 Yahoo komplett übernehmen und hatte dafür 44,6 Milliarden US-Dollar geboten. Der Internet-Konzern lehnte das Angebot jedoch als zu niedrig ab, Microsoft gab den Übernahmeangriff schließlich auf. Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte im vergangenen November weitere Versuche einer Übernahme ausgeschlossen. Möglich sei aber ein Geschäft auf Basis einer Partnerschaft im Suchdienstbereich, ein Vorschlag, den er im Januar in einem Interview wiederholte. Im April nahmen die beiden Unternehmen erneut Gespräche für eine Partnerschaft auf. Am heutigen Donnerstag wird Steve Ballmer auf der All Things Digital erwartet.

Bartz sagte auf der Konferenz außerdem, sie sei an der Übernahme von Social Networks und von Start-ups interessiert, die auf Videos fürs Internet spezialisiert sind. In den vergangenen Jahren sei der Stellenwert von Videowerbung im Internet stark angewachsen. Bartz, deren Konzern in den vergangenen Monaten drei Entlassungswellen gestartet hatte, schloss weitere Stellenstreichungen aus. Yahoo habe sich auf die wirtschaftlich schwierige Situation mittlerweile eingestellt. Das Unternehmen habe – vor allem bei jugendlichen Internetnutzern – nicht seine Markenkraft verloren, beteuerte Bartz. Ihr Unternehmen brauche auch keinen "Internet-Visionär" als charismatische Führungsfigur neben ihr. (anw)