Yahoo: Mehr Gewinn, fallender Aktienkurs, rosige Zukunft

Yahoo kann steigende Gewinne verbuchen. Trotz eines zwischenzeitlich gefallenen Aktienkurses prophezeien Analysten dem Dienst eine rosige Zukunft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Yahoo, aus einer einfachen Suchmaschine mit Web-Katalog zu einem Internet-Portal und E-Commerce-Unternehmen gewachsen, kann steigende Gewinne verbuchen. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stieg der Gewinn auf 77,9 Millionen US-Dollar, verglichen mit 40, 7 Millionen US-Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Umsatz wuchs im gleichen Zeitraum von 103,9 Millionen US-Dollar auf 228,5 Millionen US-Dollar.

Nach den Angaben von Yahoo besuchten im März 2000 insgesamt 145 Millionen Surfer die Web-Seiten von Yahoo – der Dienst ist neben den USA in 22 Ländern der Welt vertreten. Im Dezember letzten Jahres verzeichnete Yahoo noch 120 Millionen Besucher. Insgesamt führte das zu insgesamt 625 Millionen Seitenaufrufen pro Tag im März 2000, verglichen mit 465 Millionen täglichen Seitenaufrufen im Dezember 1999.

Trotz dieser Erfolgsmeldungen und trotz der Tatsache, dass Yahoo eine der wenigen Internet-Firmen ist, die tatsächlich Geld verdienen, fiel der Aktienkurs des Unternehmens. Ein zeitweises Minus von fast 10 US-Dollar konnte der Kurs nicht mehr ganz wettmachen: Die Aktie schloss zum Ende des Handels am Mittwoch mit einem Verlust 1,81 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel fiel der Aktienkurs zudem weiter. Dies führen Beobachter unter anderem darauf zurück, dass der Gewinn pro Aktie mit 10 Cent nicht ganz den Gerüchten entsprach, die an der Wall Street kursierten. Danach erwarteten viele Analysten einen Gewinn von 11 bis 12 Cent pro Aktie. Aber auch andere Nachrichten waren nicht so gut, wie die grundlegenden Geschäftszahlen erwarten ließen: Obwohl mehr Surfer bei Yahoo vorbeischauten und die Gewinne gestiegen sind, sank der durchschnittliche Umsatz pro User in der letzten Zeit.

Für die Zukunft prophezeien Börsenexperten Yahoo allerdings rosige Zeiten. Alle Zahlen, unter anderem der Anstieg der E-Commerce-Transaktion über Yahoo-Web-Seiten auf über eine Milliarde US-Dollar, zeigten, dass der Anbieter eine riesige Plattform geworden sei, die eine wesentliche Basis für die "New Economy" darstelle. In wenigen Jahren könnte Yahoo laut Analysten eine der profitabelsten Firmen der Welt sein.

So ähnlich sieht das auch das Management von Yahoo: "Unsere einzigartige Position ermöglichte es uns, schnell und effizient vorwärts zu gehen", erklärte Yahoo-Präsident Jeff Mallett. Und der Aufsichtsratsvorsitzende Tim Koogle fügte hinzu: "Wir beabsichtigen, unsere Position aggressiv auf allen Ebenen so weit wie möglich auszubauen." Dazu gehöre auch, zum weltweit größten Transaktionsanbieter durch die unterschiedlichsten Handelsdienste im Web zu werden, heißt es bei Yahoo. (jk)