Yahoo kauft KI-Technik von Artifact, einem Nachrichtenfilter
Die KI-gestützte Nachrichten-App Artifact ist nun wirklich tot. Ihre Funktionen sollen in Yahoo News einfließen.
Yahoo hat die App Artifact gekauft und offline genommen. Denn der Käufer ist nicht an den Nutzern interessiert, sondern an den KI-Funktionen der App. Diese sollen mit der Zeit in Yahoo-eigene Angebote einfließen.
Artifact schlug Menschen Nachrichten vor, die zu von ihnen gewählten Themen passen. Sowohl für die Auswahl als auch für kurze Zusammenfassungen der Artikel nutzt Artifact Künstliche Intelligenz (KI). Mit der Zeit lernte Artifact, was der User in seiner News-Bubble sehen mochte (und was nicht), und passte die Empfehlungen entsprechend an. Nutzer konnten auch den Stil der Zusammenfassungen festlegen. Die Bandbreite reicht von kurz und knapp über "erklär es mir, als wäre ich fünf Jahre alt" und "Gen Z" bis zu einer reinen Spaßform in Emojis – für Menschen, die Bilderrätsel mögen.
Hinter Artifact standen die Instagram-Mitgründern Kevin Systrom und Mike Krieger. Sie haben Artifact zum 29. März an Yahoo veräußert und sollen für eine Übergangszeit beratend zur Seite stehen, werden aber nicht angestellt. Sonst hatte Artifact keine Mitarbeiter mehr. Denn eigentlich hat der Anfang 2023 lancierte Dienst Artifact bereits vor drei Monaten aufgegeben. Der Betrieb lohnte sich nicht.
Kaufpreis bleibt geheim
Doch dann schloss Artifact vorerst doch nicht, genauer gesagt nur zum Teil. Die Social-Media-Funktionen, mit denen User Artikel weiterempfehlen und selbst Stellungnahmen verbreiten konnten, verschwanden, doch die Kernfunktion der Nachrichtenauswahl und -zusammenfassung ließen die beiden Gründer ohne Mitarbeiter weiterlaufen. "Es braucht viel weniger, um die App am Laufen zu halten, als wir uns vorgestellt haben", sagten sie erst vorige Woche.
Wenige Tage später machten sie Kasse. Wie viel, wird nicht gesagt. Auch einen Zeitplan für die Einführung der KI-Newsfilter bei Yahoo hat der Konzern in seiner Mitteilung nicht verraten.
(ds)