YouTube: Werbung vor mehr Videos, kleine Videoproduzenten erhalten keinen Cent

Youtube blendet nun auch Werbung in Videos ein, deren Produzenten nicht am Partnerprogramm teilnehmen (können). Eine Vergütung sollen sie nicht erhalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 145 Kommentare lesen

(Bild: MariaX/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

YouTube will künftig Werbung in Videos von Kanälen anzeigen, die nicht am Partnerprogramm von YouTube teilnehmen, ohne dass die Videoproduzenten dafür eine Vergütung erhalten. Das geht aus den veränderten Nutzungsbedingungen von YouTube hervor, die am 18. November zunächst in den USA in Kraft treten. Die Ausweitung auf andere Länder soll aber folgen.

In einem neu hinzugefügten Abschnitt der Nutzungsbedingungen von YouTube heißt es: "Sie gewähren YouTube das Recht, Ihre Inhalte im Service zu monetarisieren (und diese Monetarisierung kann das Anzeigen von Werbung vor oder in Inhalten oder das Erheben einer Zugriffsgebühr für Nutzer umfassen). Diese Vereinbarung berechtigt Sie nicht, Zahlungen zu erhalten." Im Klartext sieht YouTube mit dieser Änderung vor, dass Videoproduzenten mit geringer Reichweite keine Vergütung für diese Werbeeinblendungen bekommen, Einnahmen komplett auf das Konto von YouTube wandert. Erst wenn die Voraussetzungen für die Teilnahme am YouTube-Partnerprogramm (YPP) erfüllt werden, wie beispielsweise mehr als 1000 Kanal-Abonnenten und 4000 Stunden Sehdauer in den letzten zwölf Monaten, können die Kanalbetreiber wie bisher auch am Partnerprogramm teilnehmen und eine Vergütung erhalten. Wie aus den Nutzungsbedingungen hervorgeht, werde diese Vergütung dann künftig als Lizenzgebühr behandelt, sodass Google davon je nach geltenden gesetzlichen Vorschriften Steuern einbehält.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die neuen Nutzungsbedingungen kommen bei kleinen Videoproduzenten nicht gut an. Sie kritisieren, dass YouTube einfach nur Geld auf ihre Kosten mitnehmen wolle. Sie hätten den Aufwand der Videoproduktion, YouTube würde aber allein davon profitieren. Auf der anderen Seite haben die kleineren Kanäle aber auch keine besonders hohe Reichweite, sodass hier nur wenig Geld für den Kanalbetreiber zusammenkäme. Möglicherweise rechnet es sich für YouTube aber über die Masse.

Bei wie vielen Videos die Werbeeinblendungen vorgenommen werden sollen, dazu machte YouTube keine Angabe, spricht jedoch von "einer begrenzten Anzahl". Wann die Änderungen in Deutschland wirksam werden, ist ebenfalls unklar. Nach Angaben von YouTube sollen die neuen Nutzungsbedingungen in allen Regionen spätestens Ende 2021 gelten.

(olb)