YouTube muss alle italienischen "Big-Brother"-Clips entfernen
Ein italienisches Gericht ist einem Antrag des Berlusconi-Medienkonzerns Mediaset gefolgt und hat verfügt, dass alle Videoclips aus der Videoplattform entfernt werden müssen, die Nutzer aus der italienischen Version der Containter-Show hochgeladen haben.
Mediaset, der Medienkonzern des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, hat in einem Urheberrechtsstreit mit Googles Videoplattform YouTube einen Teilerfolg erzielt. Das Tribunale Civile di Roma hat laut Mediaset-Mitteilung verfügt, dass YouTube so schnell wie möglich alle Ausschnitte entfernen muss, die Nutzer aus der Reality-TV-Show "Grande Fratello" angefertigt und auf die Plattform hochgeladen haben. Das Gericht sei damit in vollem Umfang Mediasets Antrag nachgekommen.
Der Medienkonzern hatte YouTube im Juli 2008 wegen angeblicher rechtswidriger Verbreitung und kommerzieller Nutzung von Copyright-geschützten Fernsehinhalten verklagt. Mediaset, das seinerzeit über 4000 unerlaubt hochgeladene Ausschnitte aus seinen Sendungen bei YouTube gefunden haben will, verlangt 500 Millionen Euro Schadenersatz unter anderem für entgangene Werbeeinnahmen. Die nun erlassene Anordnung bezieht sich konkret auf die italienische Version der Container-Show "Big Brother", die Mediaset als die derzeit bedeutendste Reality-TV-Show im italienischen Fernsehen bezeichnete, in die viel Geld investiert worden sei.
Mediaset sieht in dem Gerichtsbeschluss einen Meilenstein der Rechtsprechung, durch den erstmals die Sender und Produzenten als Rechteinhaber bestätigt worden seien. Dadurch würden den Internetunternehmen wie Google klare Grenzen gesetzt. Diesen bietet der italienische Konzern an, Vereinbarungen über die weitere Nutzung von Inhalten zu treffen. Zu Mediaset gehören unter anderem die Sender Canale 5, Italia 1 und Retequattro. "Grande Fratello" wird von Mediaset außerdem auch im Internet gezeigt. (anw)