ZDF lässt seine Zuschauer mitreden
Das ZDF will eine Community mit 50.000 Mitgliedern aufbauen, die zum Beispiel über Programminhalte mitentscheiden sollen.
Das ZDF bietet seit dem heutigen Mittwoch eine Online-Plattform an, über die Menschen regelmäßig zu unterschiedlichen Themen befragt werden. Dabei geht es unter anderem um die Bewertung des Angebots in der ZDF-Mediathek oder im TV-Programm bis hin zu gesellschaftlichen Fragen. Insgesamt soll das Publikum bei Programmentwicklungen mitbestimmen können.
Mitmachen können alle, die sich für das Meinungsbarometer registriert haben. Sie sollten mindestens 16 Jahre alt sein und in Deutschland wohnen. Registrierte bekommen vom ZDF in regelmäßigen Abständen per E-Mail Einladungen zu Umfragen.
Der Sender erwartet einen "direkten, ungefilterten Input der Menschen in Deutschland", wie es ZDF-Planungschef Florian Kumb ausdrückt. "Unser Anspruch ist es, ein ZDF für alle zu sein. Darum wollen wir allen zuhören. Gerade auch den Menschen, die uns eher selten nutzen."
50.000 Mitglieder sollen es werden
Das ZDF strebt an, eine Community mit 50.000 Mitgliedern aufzubauen. Der Sender betont dabei, dass seine Erhebungen nicht grundsätzlich repräsentativ seien. Umfrageergebnisse sollen mit Hilfe von Wissenschaftlern gewichtet werden. Das heißt, die Verteilung unterschiedlicher Gruppen zum Beispiel nach Altersgruppen, Geschlecht und Regionen wird nach deren Verteilung in der Gesamtbevölkerung gewichtet.
Wenn eine Gruppe in der Befragung übermäßig vertreten ist, werden also die Antworten der Personen in dieser Gruppe mit einem geringeren Gewicht in das Gesamtergebnis einfließen. Umgekehrt werden Äußerungen von Personen in zu wenig vertretenen Gruppen stärker gewichtet. So sollen möglichst aussagekräftige Ergebnisse für die Bundesrepublik erzielt werden. Ähnlich gehen Marktforscher wie Yougov oder Civey vor.
Wer nicht mehr Mitglied der ZDF-Community sein möchte, kann dies über ein Online-Formular mitteilen. Das ZDF versichert, innerhalb von 14 Tagen würden alle persönlichen Daten und Freitextantworten gelöscht.
(anw)