ZTE will rund 3.000 Stellen abbauen

ZTE will noch im ersten Quartal 2017 rund 3.000 von weltweit etwa 60.000 Jobs abbauen. Der Konzern reagiere mit dieser Maßnahme auf schlechte Absatzzahlen bei Smartphones und drohende Exportbeschränkungen durch die USA.

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ZTE will 3.000 Stellen abbauen

(Bild: vbr)

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Der chinesische Telekommunikationsausrüster ZTE wird im laufenden Quartal fünf Prozent seiner Jobs abbauen – das sind etwa 3.000 seiner Arbeitsstellen. Der Konzern reagiere mit diesem Schritt auf schlechte Geschäftszahlen und drohende Exportbeschränkungen durch die USA, berichtet Reuters.

Der ZTE-Aufsichtsratschef Zhao Xianming habe den Mitarbeitern in seiner Neujahrsrede die Einschnitte angekündigt. Geschäftsbereiche, die nicht mehr zur Firmenstrategie passen oder nicht genug Ertrag erbringen, sollen "geschlossen, verschoben, fusioniert oder rekonfiguriert" werden. Xianming soll von der "größten Krise in der 31-jährigen Unternehmensgeschichte" gesprochen haben.

Unter anderem drohen ZTE Exportbeschränkungen durch die USA. Diese könnten ab dem 27. Februar in Kraft treten – zu diesem Zeitpunkt endet eine der Gnadenfristen, die bisher gewährt wurden. Die USA hatten bereits im März 2016 angeprangert, dass ZTE mit dem Iran Handel getrieben haben soll. ZTE habe dies abgestritten. Nun könnte die Lieferkette von ZTE gestört werden. Der chinesische Hersteller bezieht laut Reuters ein Drittel seiner Komponenten von US-Unternehmen wie Microsoft, Intel und Qualcomm. Ein Analyst hatte gegenüber der Financial Times im März 2016 geschätzt, dass etwa 10 bis 15 Prozent der von ZTE genutzten Komponenten betroffen sein könnten.

Zusätzlich belasten die schlechten Verkaufszahlen von Smartphones das Geschäft. Gegenüber dem Jahr 2015 hätte der Verkauf von Smartphones im Jahr 2016 um 36,5 Prozent nachgelassen. Das gehe aus den Daten von IDC hervor, erklärt Reuters. Erträge aus der Entwicklung des 5G-Netzes lägen ebenso in weiter Ferne.

Weltweit beschäftigt ZTE etwa 60.000 Mitarbeiter. Besonders sei der Smartphone-Bereich des Unternehmens von dem Stellenabbau betroffen. In China würden beispielsweise 20 Prozent der Stellen dieses Bereichs abgebaut. Die Entlassungen sollen noch im ersten Quartal des Jahres abgeschlossen sein.

Ein Manager einer Einrichtung außerhalb von China soll gegenüber Reuters dargelegt haben, dass er bis Ende Januar rund 10 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen muss. Ihm seien außerdem Namen von Mitarbeitern genannt worden, die er entlassen solle, weil diese sich bei dem Konkurrenten Huawei beworben hätten. Sie seien "unsichere Faktoren". ZTE habe dies nicht kommentieren wollen. (kbe)