Zahl der Dotcom-Pleiten rückläufig

Die Ferienzeit beschert krisengeschüttelten Internet-Startups eine Verschnaufpause - oder gar die Trendwende.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Michael Wilde

Nach Erhebungen von Webmergers.com, einem US-Dienstleister für Internet-Beteiligungen, ist die Zahl der Dotcom-Pleiten den zweiten Monat in Folge zurückgegangen. Im Juli haben demnach 32 Internet-Unternehmen den Betrieb eingestellt oder Konkurs angemeldet. Ende Juni lag die Zahl zunächst bei 53, wurde aber nach dem Eintreffen weiterer Berichte später auf 58 korrigiert. Zu den Höhepunkten des Dotcom-Sterbens im Februar und Mai waren jeweils 60 Insolvenzen zu verzeichnen. Den Branchenbeobachtern zufolge wies der vergangene Monat das geringste Firmensterben bei Internet-Startups seit September 2000 auf.

Seit Januar 2000 haben 592 Internet-Firmen geschlossen – 367 davon in diesem Jahr. In den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres kam es dagegen nur zu 56 Pleiten. Webmergers.com schätzt, dass es insgesamt zwischen 7.000 und 10.000 Dotcoms gibt, die mit Venture-Kapital oder mit Geldern von anderen Investoren (beispielsweise Business Angels) arbeiten. Bezogen auf diese Schätzungen liege die "Dotcom-Sterblichkeit" zwischen sechs und acht Prozent.

Jetzt könnte das Schlimmste nach Meinung der Analysten überstanden sein, denn die Spitzenwerte seien durch eine Überlappung zweier Pleitewellen entstanden: Das Ende des Business-to-Consumer-Niedergangs (B2C) traf mit einem Bereich irgendwo zwischen dem Beginn und der mittleren Phase der Business-to-Business-Schrumpfung (B2B) zusammen. Nachdem der B2C-Bereich nicht mehr so viel zu den Pleitezahlen beitrage, sei mit einer Beruhigung der Situation zu rechnen. Dennoch könne es nach dem Ende der Ferienzeit zu einem erneuten Anstieg der Pleiten kommen. (mw)