Zahl der deutschen Internet-Nutzer stagniert

Im 3. Quartal 2004 verfügten 61 Prozent der deutschen Erwachsenen über einen Internet-Zugang. Die demographischen Unterschiede beim Nutzungsverhalten bestehen fort.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Zahl der Internet-Nutzer in Deutschland stagnierte im vergangenen Quartal [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Die Forschungsgruppe Wahlen Online (FGW) erhebt regelmäßig Strukturdaten zur Internet-Nutzung in Deutschland. Die FGW hat nun die Daten für das 3. Quartal 2004 (PDF) vorgelegt. Grundlage sind telefonische Befragungen von 3643 Personen zwischen dem 20. Juli und 23. September. Die FGW bezeichnet die Ergebnisse als repräsentativ für die deutsche Bevölkerung über 18 Jahre.

Gegenüber dem 3. Quartal 2003 stieg der Anteil der deutschen Erwachsenen mit Internet-Anschluss um sechs Prozentpunkte auf 61 Prozent. Dieser Anteil wurde an der Bevölkerung bedeutet allerdings keine Steigerung gegenüber dem 2. Quartal 2004. Auch bestehen die bekannten Unterschiede bei der Internet-Nutzung fort: Nach wie vor verfügen mehr West- als Ostdeutsche über einen Internet-Zugang (63 gegenüber 53 Prozent). Auch zum Jahresende 2003 war diese Relation ähnlich. Die Erkenntnis, dass das Internet eine Männerdomäne ist, lässt sich mit den aktuellen Zahlen ebenfalls belegen: Im abgelaufenen Quartal waren über zwei Drittel (68 Prozent) der Männer online, jedoch nur 54 Prozent der Frauen in Deutschland.

Große Unterschiede beim Internet-Zugang bestehen bezogen auf das Bildungsniveau [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Bei den -- nach wie vor ausgeprägten altersspezifischen Unterschieden -- deutet sich ein Wandel an: Zwar ist das Segment der über 60-Jährigen erst zu einem guten Viertel online, doch haben die Silver Surfer mit acht Prozentpunkten Zuwachs gegenüber dem dritten Quartal 2003 am meisten zugelegt. Bei den unter 40 Jahre alten Deutschen liegt die Anschlussdichte bei inzwischen 80 Prozent.

Große Unterschiede bestehen weiterhin, wenn man das Nutzungsverhalten in Bezug zum Beruf oder dem Bildungsniveau der Internet-Nutzer setzt: So verfügt erst knapp die Hälft der Arbeiter über einen Zugang zum Netz. Hingegen haben höhere Beamte und leitende Angestellte mit jeweils 70 Prozent zum Spitzenwert der Selbstständigen (74 Prozent) aufgeschlossen. Ausgesprochen wenig gefragt ist das Internet bei Personen, die zwar einen Hauptschulabschluss erworben, jedoch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben (21 Prozent) -- während Hauptschüler mit Lehre bei immerhin 39 Prozent liegen.

Anhänger der Grünen und der FDP haben die höchste Internet-Affinität [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Weiterhin auffällig bleibt auch, dass Anhänger der Grünen mit 81 -- und die der FDP (72 Prozent) eine deutlich höhere Internet-Affinität als die Wähler der anderen Parteien haben.

Das Nutzungsverhalten der Surfer ähnelt dem der vorangegangenen Quartale: nach Erkenntnis der Mannheimer Forschungsgruppe nutzen über zwei Drittel aller User das Internet für Preisvergleiche. 55 Prozent der Nutzer kaufen Produkte und Dienstleistungen über das Netz, 51 Prozent nutzen Online-Banking. Die komplette Studie kann zum Preis von 40,00 Euro bestellt werden. (ssu)