Zoom bringt KI-Funktionen in Video-Meetings
Der neue KI-Assistent von Zoom bietet viele Möglichkeiten und wirft Fragen zum Datenschutz auf.
Zoom hat mit dem AI Companion ein neues Tool für seinen Videomeeting-Dienst vorgestellt. Ziel soll eine Steigerung der Produktivität und eine Verbesserung der Zusammenarbeit im Team sein. Kommt man etwa zu spät zu einem Video-Meeting, hilft der AI Companion mit einer Übersicht der bereits besprochenen Inhalte. Auch Fragen zum Verlauf des Gesprächs lassen sich stellen. Bei einem verpassten Treffen ist die Generierung einer Zusammenfassung möglich, aus der hervorgeht, wer genau was gesagt hat. Aufgezeichnete Video-Meetings kann der Assistent in intelligente Kapitel aufteilen.
Unternehmen entscheiden ĂĽber den KI-Einsatz selbst
In Kürze ist es zudem eine Unterstützung bei der Beantwortung von Nachrichten möglich. So soll das Tool Vorschläge für E-Mails und Chat-Nachrichten in der passenden Tonalität und der richtigen Länge machen. Chat-Nachrichten lassen sich zudem für einen besseren Überblick zusammenfassen. Das amerikanische Unternehmen gibt an, dass der AI Companion künftig auch Besprechungsabsichten in Chat-Nachrichten erkennen kann und dann direkt eine Schaltfläche für die Terminplanung einblendet. Auch eine KI-generierte Analyse aufgezeichneter Telefonate und die Zusammenfassung von SMS-Nachrichten wird angeboten. Interessant ist die Möglichkeit, die eigenen Präsentationsfähigkeiten prüfen zu lassen, das Tool gibt in Echtzeit Rückmeldung, wie oft und wie schnell gesprochen wird.
Bei der Fülle der Möglichkeiten stellt sich natürlich die Frage nach dem Datenschutz. In einem Blog-Beitrag erklärt der Anbieter, dass "keine Audio-, Video-, Chat-, Bildschirmfreigabe-, Anhänge oder andere Kommunikation wie Kundeninhalte (etwa Umfrageergebnisse, Whiteboard und Reaktionen) dazu genutzt werden, um Modelle der künstlichen Intelligenz von Zoom oder Dritten zu trainieren". Auch verweist man bei Zoom darauf, dass Unternehmen entscheiden können, ob die KI-Features grundsätzlich aktiviert werden oder nicht. Aber auch bei jedem Meeting besteht die Möglichkeit, das Tool auf Wunsch zu deaktivieren. Wir haben bei Zoom nachgefragt, in welchem Land die erhobenen Daten gespeichert werden und wie man es mit der DSGVO hält. Sobald eine Antwort vorliegt, wird diese Meldung ergänzt.
Mittlerweile haben wir eine Rückmeldung von Zoom erhalten. Das Unternehmen verweist in der Antwort auf unsere Anfrage noch einmal darauf, dass keine Audio-, Video-, Chat-, Bildschirmfreigaben, Anhänge oder andere kommunikationsähnliche Inhalte dazu genutzt werden, um KI-Modelle zu trainieren. Zoom erklärt ebenfalls, dass neben dem eigenen Sprachmodell (LLM) zusätzlich auch Meta Llama 2, OpenAI und Anthropic dynamisch eingebunden werden.
Drittanbieter von KI-Modellen können auf die Funktionen von AI Companion zugreifen, “relevante Daten“ werden dann auch mit diesen Drittanbietern geteilt. Wenn das passiert, will der das Unternehmen untersagen, dass diese Daten zum Training von KI-Modellen genutzt werden. Was den Standort der Server betrifft, sagt man bei Zoom, dass die Daten auch in Rechenzentren in den USA verarbeitet werden können.
(sve)