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Zotac Zone: Handheld auf der Gamescom ausprobiert

In Köln konnten wir den fertigen Zotac-Handheld Zone begutachten, der mit einem Ryzen-Prozessor und einem hellen OLED-Display gegen Asus und Lenovo antritt.

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(Bild: heise online / jpw)

Lesezeit: 4 Min.

Nach Gaming-Handhelds wie dem Steam Deck OLED bringt Zotac nun ebenfalls eine Spielmaschine für unterwegs auf den Markt. Ein Vorserienmodell des Zotac Zone Handhelds konnten wir bereits auf der Computex begutachten. Auf der Gamescom haben wir nun das fertige Produkt ausprobiert. Es lässt sich bereits mit 512 GByte Speicherplatz für 850 Euro vorbestellen und soll vor allem dem 900 Euro teuren Asus Rog Ally X Konkurrenz machen.

Auch das Zone nutzt Windows 11, so dass die mobile Spielekonsole mit angeschlossener Maus, Tastatur und Monitor zum mobilen PC wird. Darüber hinaus befindet sich Zotac in Gesprächen mit Valve, um Steam OS auch für den Zone-Handheld bereitzustellen. Der Prozessor AMD Ryzen 7 8840U liegt auf einem ähnlichen Leistungsniveau wie der Z1 Extreme des Rog Ally oder des Lenovo Legion Go. Beim Arbeitsspeicher hat sich Zotac für 16 GByte LPDDR5X-7500 entschieden.

Lediglich die Launcher-Software für den Handheld-Gaming-PC war noch nicht fertiggestellt. Zum Start soll die Software die Möglichkeit bieten, installierte Stores, Spiele und deren individuelle Leistungsprofile einzustellen (eine Beta-Version der Software ist oben auf dem Titelbild zu sehen). Die Online-Händler Alternate und Caseking planen eine Auslieferung um den 12. September. Das Endprodukt wirkt hochwertig verarbeitet, liegt gut in der Hand und ist mit 690 Gramm minimal schwerer als das Ally X (678 Gramm) - obwohl der Akku mit 48,5 Wattstunden deutlich kleiner ausfällt (Ally X: 80 Wattstunden).

Zotac Zone Handheld auf der Gamescom 2024 (3 Bilder)

Der ausklappbare Standfuß wirkt etwas wertiger als beim Lenovo Legion Go. Anders als Lenovo erlaubt Zotac aber nicht, die Controller seitlich vom Gerät abzuziehen. (Bild: heise online / jpw)

Besonders schick und farbkräftig wirkt der sieben Zoll kleine OLED-Multitouchscreen mit in 1080P-Auflösung, 120 Hertz Bildwiederholrate und HDR-Unterstützung. Er erreicht laut Zotac eine Helligkeit von bis zu 800 Nits für gute Sichtbarkeit im Freien. Im Gegensatz zum Ally X verwenden die Analogsticks mit ihrem langen Hebelweg die langlebige Hall-Effekt-Technik, um den gefürchteten “Stick-Drift” zu verhindern. Auch die griffigen Knöpfe und die sensiblen Touchflächen überzeugten.

Zwei Schieberegler verkürzen auf Wunsch sogar den Hebelweg der analogen Trigger. Das schnelle Abdrücken in Shootern imitiert einen kurzen “Haarabzug” bei Schusswaffen. Deutlich schlechter als beim Asus gefiel uns hingegen das relativ flache Steuerkreuz, das bei jeder Richtungseingabe ein Klickgeräusch von sich gibt. Ein interessantes kleines Gimmick sind die beiden Drehknöpfe um die Sticks herum, mit denen man Helligkeit, Lautstärke oder andere zugewiesene Funktionen einstellen kann. Auch diese “Wählscheiben” geben beim Drehen ein leises Klicken von sich, da sie sich nicht stufenlos bewegen. Vielleicht lassen sich so auch emulierte Spielhallen-Oldies spielen, etwa Arkanoid mit seinem Drehcontroller.

Ein Lüfter hielt das Gerät beim Spielen von Forza Horizon 5 angenehm kühl. Der Benchmark des Rennspiels lag im Akkubetrieb auf Ultra-Einstellungen allerdings vier Frames hinter dem Ally X. In 1080p-Auflösung erreichten wir mit dem Asus-Gerät 37 Bilder pro Sekunde, mit dem Zone Handheld nur 33 Bilder pro Sekunde. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zone-Software noch nicht final war und noch keine Leistungsmodi eingestellt werden konnten. Später wird man zwischen 15 und 28 Watt wählen können.

Wer nicht den ausklappbaren Standfuß zum Aufstellen nutzen möchte, kann für 80 Euro das ebenfalls ausklappbare Dock von Zotac erwerben. Es ist unter anderem mit zwei USB 3.2 Ausgängen, Ethernet und einem M.2 SSD Slot ausgestattet. Am Handheld selbst befinden sich zwei USB-4-Anschlüsse mit ihrer schlanken Buchse im USB-C-Format. Alles in allem könnte der Zotac Zone also eine sinnvolle und etwas günstigere Alternative zum Ally X sein, die beim ersten Probespiel in Köln in einigen Punkten besser, in anderen schwächer abschnitt.

(jpw)