Zukäufe bringen Vodafone Verluste

Vodafone hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres aufgrund seiner Firmenübernahmen einen hohen Verlust gemacht.

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Von
  • Christian Rabanus

Die britische Mobilfunk-Gruppe Vodafone Group ist im ersten halben Geschäftsjahr 2000/2001 tief in die Verlustzone gerutscht. Die roten Zahlen rühren von der aggressiven Expansionsstrategie des Konzern her, durch die er in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs seinen Umsatz mehr als verdoppelte: Von den insgesamt 7,02 Milliarden englischen Pfund Umsatz steuerten 3,81 Milliarden neu akquirierte Firmen bei. Dabei kamen die größten Brocken von Mannesmann D2, das Vodafone im Berichtszeitraum vollständig konsolidierte, und von Verizon Wireless, an dem Vodafone zu 45 Prozent beteiligt ist. In den ersten sechs Monaten des letzten Geschäftsjahres setzte der Konzern 3,2 Milliarden englische Pfund um.

Unterm Strich stehen allerdings Gewinnen aus dem fortlaufenden operativen Geschäft in Höhe von 517 Millionen englischen Pfund Verluste im Zusammenhang mit den Akquisitionen in Höhe von 3,65 Milliarden englischen Pfund gegenüber. Als operatives Ergebniss bleibt der Mobilfunk-Gruppe also ein Minus von 3,13 Milliarden englischen Pfund, während im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 412 Millionen englischen Pfund ausgewiesen werden konnte.

Viel besser sehen da schon die so genannten proportionierten Umsätze und Gewinne ohne Berücksichtigung von Sonderausgaben aus. Sie ergeben sich bei einer Konsolidierung aller Tochtergesellschaften, deren Umfang Vodafones Beteiligungen entspricht, und zwar über den gesamten Berichtszeitraum und unter Vernachlässigung von Aufwendungen für Firmenübernahmen. In dieser Rechnung stieg der Umsatz um 32 Prozent auf 10,17 Milliarden englischen Pfund und der Gewinn aus dem operativen Geschäft um 24 Prozent auf 3,28 Milliarden englische Pfund. Diese Nachrichten nahm die Börse hocherfreut auf: Vodafones Aktien legten an der Londoner Börse bis zum Mittag um gut fünf Prozent zu und kosteten gegen 11 Uhr Ortszeit 251,50 Pence.

Ende September war Vodafone an Mobilfunk-Unternehmen rund um die Welt mit insgesamt 116,3 Millionen Kunden beteiligt. Umgerechnet auf seine Anteile kann der britische Anbieter mit 65,5 Millionen Kunden wuchern und liegt damit in Bezug auf die Kundenzahl unter den weltgrößten Mobilfunk-Anbietern. (chr)