Zulip 10.0 ist da: Freie Slack-Alternative bringt flexible Rechteverwaltung
Der freie Slack-Konkurrent Zulip bekommt in Version 10.0 ein überarbeitetes Rechtemanagement. Mit dem Update kommen auch Änderungen an der Benutzeroberfläche.

(Bild: Rawpixel.com / Shutterstock.com)
Die quelloffene Kollaborationssoftware Zulip ist in Version 10.0 erschienen. Ähnlich zu den proprietären Konkurrenten Microsoft Teams und Slack umfasst sie den Austausch von Nachrichten und Dateien in unterschiedlichen Kanälen, sowie Videokonferenzen und Sprachanrufe. Zu den Neuerungen zählt ein erweitertes Rechtemanagement, das flexiblere Zuweisungen von Berechtigungen erlaubt. Zudem gibt es nun Themen für einen allgemeinen Chat und Überarbeitungen der Benutzeroberfläche bei Direktnachrichten und Links.
Neue Gruppenrechte in Zulip 10.0
Mit der neuen Rechteverwaltung lassen sich Berechtigungen an Rollen, Gruppen und individuelle Nutzer vergeben. Außerdem können Gruppen jetzt neben einzelnen Nutzern auch weitere Gruppen enthalten. Um beispielsweise eine Gruppe für Führungskräfte zu bilden, ist es nicht mehr notwendig, alle Nutzer einzeln hinzuzufügen. Stattdessen können Administratoren die Gruppen der jeweiligen Leiter von Programmier- oder Designteams auswählen und so deren Mitglieder übernehmen. Weiterhin kann festgelegt werden, ob das Rechtemanagement in Kanälen durch Kanalmitglieder selbst oder zentral erfolgt.
Für die Verwaltung von Gruppen gibt es in Zulip 10.0 zudem neue Berechtigungen. Mit ihnen kann eingestellt werden, welche Nutzer eine Gruppe anlegen oder verwalten können. Ferner können Administratoren die Rechte einer gesamten Gruppe anpassen. Damit sich im Nachhinein alle Rechteänderungen verfolgen lassen, ist es nicht mehr möglich, Gruppen zu löschen. Stattdessen werden sie nun deaktiviert. Zudem können Administratoren die Verwaltung von Kanälen an Mitglieder delegieren. Ebenfalls sind Nachrichten in archivierten Kanälen jetzt standardmäßig durchsuchbar. Diese Funktion ist deaktivierbar.
Permanente Links fĂĽr Themen
Mit dem Update können Zulip-Nutzer neue Beiträge ohne eine Überschrift anlegen. Damit wird das Thema des Chats automatisch zu "allgemein" geändert, etwa für kurze Anfragen und einen informellen Austausch. Administratoren können diese Funktion abschalten. Außerdem lassen sich neue Themen und Direktnachrichten über die Seitenleiste erstellen und eingehende Nachrichten an andere Nutzer weiterleiten. Animierte Auslassungspunkte weisen Nutzer in Direktnachrichten darauf hin, dass der Chatpartner eine Antwort verfasst.
Links auf Themen sind permanent, funktionieren also auch, wenn es umbenannt, in einen anderen Kanal verschoben oder als gelöst markiert wurde. Bislang galt das nur für Links zu Nachrichten und Kanälen. Interne Nachrichtenlinks formatiert Zulip jetzt automatisch. Für die Eingabe von Links über die Breadcrumb-Auswahl sind nun weniger Eingaben nötig. Anwender müssen nicht mehr den aktuellen Kanalnamen eingeben, sondern können direkt ein Thema eintippen. Externe Links, die HTML-Formatierung unterstützen, überführt das Tool selbstständig in seine eigene Breadcrumb-Darstellung.
Zulip 10.0 umfasst Integrationen für Zoom per Server-to-Server-OAuth und Sprachanrufe via BigBlueButton. Zudem versprechen die Entwickler bis zu 22 Prozent schnellere Ladezeiten der Web-App, sowie eine geringere CPU- und Netzwerkauslastung, weisen aber wegen 700 Datenbankmigrationen auf eine verlängerte Dauer des Updates hin. Alle Neuerungen des unter der Apache-Lizenz verfügbaren Open-Source-Tools finden sich im Changelog. Zuletzt erhielt auch Nextcloud Hub 10 ein Update für quelloffene KI-Agenten.
(sfe)