Nextcloud Hub 10: Kollaborationsplattform bringt quelloffenen KI-Agenten
In Hub 10 erweitert Nextcloud seine Kollaborationsanwendung um einen KI-Agenten. Dazu gibt es auch verschlĂĽsselte Videoanrufe und schnellere Dateiuploads.
(Bild: Nextcloud)
Nextcloud hat mit Hub 10 eine neue Version seiner Kollaborationssoftware veröffentlicht. Sie verfügt nun über einen KI-Agenten, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Videoanrufe sowie schnellere Uploads von Dateien. Nextcloud Hub führt die Cloud-, Office- und Konferenzmodule zu einer Plattform zusammen. Gleichzeitig will sich Nextcloud mit der neuen Version als Konkurrent zu Microsoft etablieren.
KI-Agent schreibt E-Mails
Als Teil des Nextcloud-Assistenten gibt es in Hub 10 einen quelloffenen KI-Agenten. Er soll Informationen aus verschiedenen Nextcloud-Anwendungen zusammentragen und Aktionen für Benutzer ausführen können. Solche Aktionen umfassen etwa das Erstellen von Kalendereinträgen, das Lesen von Nachrichten oder das Schreiben von E-Mails. Dazu erhält er Zugriff auf Dateien, Chats, Kontakte oder externe Dienste wie den Wetterbericht. Unternehmensangaben zufolge lassen sich die Funktionen des KI-Agenten vollständig selbst hosten. Organisationen können selbst entscheiden, ob sie KI-Dienste von Drittanbietern verwenden wollen.
(Bild:Â Nextcloud)
Mit der Integration des Assistenten in Nextcloud Mail lassen sich E-Mail-Konversationen mit künstlicher Intelligenz zusammenfassen und übersetzen. Zudem verfügt die Übersetzungsfunktion jetzt über eine GPU-Unterstützung. Im Videokonferenzmodul Talk trägt das KI-Tool die Inhalte von Chatnachrichten und Meetings zusammen, damit Nutzer nach Urlaub oder Krankheit die verpassten Informationen erhalten, ohne alle Nachrichten lesen zu müssen. Ferner können Anwender ihre selbst verfassten Texte vom KI-Assistenten auf Fehler überprüfen und den Tonfall ändern lassen.
Dateiupload ist bis zu sechsmal schneller
Nutzer von Nextcloud Hub 10 können ihre Videoanrufe in Talk per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) schützen. Sowohl die Nextcloud-Clients als auch die Webanwendungen unterstützen die gesicherten Calls. Optional umfasst die E2EE auch den Webzugriff auf verschlüsselte Dateien. Diese lassen sich nach Eingabe des jeweiligen Mnemonic im Browser verwalten und herunterladen. Weiterhin können Administratoren in der neuen Version die Zahl der Anmeldeversuche anpassen und weitere Sicherheitsfunktionen für Apps aktivieren, etwa Face-ID oder stärkere Voraussetzungen für Passwörter.
Abseits dessen erfolgt in Hub 10 der Upload von Dateien in Blöcken. Steht eine entsprechende Bandbreite zur Verfügung, sollen sich Dateien so bis zu sechsmal schneller hochladen lassen. Außerdem setzt das Programm den Upload nach einer Unterbrechung an der entsprechenden Stelle fort. Überdies können Anwender direkt über das Kontextmenü Dateien in andere Dateiformate umwandeln, etwa ein Word-Dokument in ein PDF, ohne eine Office-Anwendung zu öffnen.
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Nextcloud bekommt OpenProject-Integration
Die weiteren Neuerungen umfassen die Schnittstelle AppAPI, die nun direkt in die Nextcloud-Anwendungen integriert ist und es Entwicklern ermöglicht, eigene Apps an die Software anzubinden. Weiterhin gibt es Integrationen für die DocuSign-Alternative Documenso, XWiki, Zulip und das Projektmanagement-Tool OpenProject, das zuletzt mit Version 15.3 neue Funktionen mitbrachte. Zusätzlich überarbeitete das Nextcloud-Team die Bedienoberfläche, die etwa kompakte Chats und farbige Datei-Schlagworte beinhaltet. Details zu allen Updates finden sich im Blog.
(sfe)