Zwangsortung für ausländische Handynutzer in Thailand

Ausländer sollen künftig eine spezielle SIM-Karte in ihren Mobiltelefonen nutzen, durch die sie jederzeit geortet werden können, schlägt die thailändische Telecomaufsicht vor.

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Handynutzer sollen sich in Thailand zwangsweise orten lassen können

Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha, der im Mai 2014 putschte.

(Bild: dpa)

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Ausländer sollen in Thailand ihre Mobiltelefone künftig mit speziellen SIM-Karten nutzen, damit sie jederzeit geortet werden können. Örtliche Medien berichten, die thailändische Telecomaufsicht habe dies der Regierung vorgeschlagen, in Tests in Malaysia und Singapur habe sich die Technik bewährt. Als Grund für die Einführung des Systems gibt der Generalsekretär der Telecomaufsicht Thakorn Tanthasit die nationale Sicherheit an.

Die SIM-Karten sollen für alle verpflichtend werden, die keinen thailändischen Pass besitzen; Thailänder müssen derzeit bereits beim Kauf einer SIM-Karte ihre Identität nachweisen. Die Ortungsfunktion soll sich nicht abschalten lassen. Tanthasit beteuert, die ausländischen Besucher sollten aber keine Bedenken wegen ihrer Privatsphäre haben, denn für jede Ortung sei ein Gerichtsbeschluss notwendig. Welche Technik genau eingesetzt werden soll, geht aus den Berichten nicht hervor.

Am Sonntag fand in Thailand eine Volksabstimmung über eine neue Verfassung statt, bei der 62 Prozent der Wähler ihre Zustimmung gaben. Kritiker meinen, das Militär, das im Mai 2014 die Macht ergriff, wolle sich durch die neue Verfassung seine Macht sichern. (anw)